Mission A380
: Das letzte Aufgebot

Es ist ein Akt der Verzweiflung. Geld und gute Worte bieten Senat und Airbus, um das Prestigeprojekt A380 vor der Bruchlandung zu bewahren. Fraglich allerdings ist, ob das Angebot der Stadt wirklich substanziell ist. Und das des Konzerns kommt dem Zynismus nahe. Drei Millionen Euro, damit Neuenfelde am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ mitmachen kann – im Norden die Umgehungsstraße, im Süden die Autobahn und der Himmel voller doppelstöckiger Riesenjets.

kommentarvon Sven-Michael Veit

Gewaltig ist der Erfolgszwang für Hamburgs Standortprediger, gewaltig ist deshalb der Druck, den sie weitergeben an die Widerspenstigen im kleinen Dorf hinter der Piste. Die Probleme, die sie zu lösen haben, aber schufen sie selbst. Und aus der Welt schaffen werden sie diese auch mit ihrem letzten Aufgebot kaum.

Das Misstrauen an der Süderelbe, die vollendete Vernichtung Altenwerders und die angedrohte Moorburgs vor Augen, ist ebenso groß wie verständlich. Jahrelang wurden die Ausmaße und Konsequenzen der Mission A380 verheimlicht – und wer mehrfach lügt, dem traut man nicht. Mit Recht zudem, haben doch Gerichte den Begründungen für die Ausbaupläne die Note „ungenügend“ zuerkannt.

Wirklich verlockend sind die neuerlichen Zusicherungen auch nicht. Zu viele juristische und politische Hintertüren hat die angebotene Geschäftsgrundlage, als dass sie festen Boden für gesicherte Existenzen böte.

Der Senat funkt SOS, und das Wörtchen „our“ ist ganz aufrichtig gemeint.