Der Masterplan...

... ist ein 16-seitiges Papier, das Kultursenator Peter Gloystein (CDU) Ende September der Kulturdeputation zur Beschlussfassung vorgelegt hat (taz berichtete). Festgeschrieben sind im Masterplan erstens „neue Maßstäbe für eine zeitgemäße Kulturpolitik“ – damit beschreibt das Papier die generelle Richtung der Bremer Förderpolitik. Zweitens ist der Masterplan „die Grundlage für die Arbeit des Gremiums, das die Mittel aus dem Kulturinvestitionsfonds zu vergeben hat“ – gemeint sind damit Gelder in Höhe von 8,5 Millionen Euro, die ausschließlich für Projekte ausgegeben werden sollen, die in Zusammenhang mit Bremens Bewerbung als Kulturhauptstadt 2010 stehen. Die Kulturdeputation verabschiedete den Masterplan, allerdings mit Vorbehalten.

Die zentralen Aspekte des über weite Strecken noch unkonkret gehaltenen Papiers: Zukünftig soll sich Förderpolitik weniger an Bereichen (Sparten) wie Theater, Soziokultur oder Musik orientieren, dafür soll es vermehrt um die „Vernetzung von Budgets, Sparten und Institutionen“ gehen. Außerdem soll „eine Steigerung des Anteils institutioneller Zuschüsse“ verhindert und die Quote variabler Mittel gesteigert werden. Die Förderung von einzelnen Projekten soll damit ein größeres Gewicht erhalten als die grundständige institutionelle Förderung.

Die kulturpolitische Sprecherin der CDU, Sigrid Koestermann, dazu in einer Pressemitteilung: „Vor allem bin ich froh, dass das Ressort eine alte Forderung der Deputation einlöst und statt Institutionen verstärkt konkrete Projekte fördern will.“

Der Bremer Kulturrat dagegen sagt: „Der Masterplan bedarf dringend der Diskussion. Es kann nicht sein, dass die Projektförderung in der Zielrichtung zur Erlangung des Titels Kulturhauptstadt in einem Schnellzugverfahren zur generellen Kulturpolitik erklärt wird.“ Sprecherin Renate Heitmann befürchtet, dass „die Kultur einzig im Nutzen des Strukturwandels gesehen wird“. Diese Instrumentalisierung „macht sie armselig und kastriert sie“. kli