Systemfehler in der Pädagogik
: Die ersten Jahre sind entscheidend

Niemand kann sagen, er habe es nicht gewusst: Die Elementarerziehung wird in Deutschland stiefmütterlich behandelt. Die Zahlen derer, die die Hauptschule ohne Abschluss verlassen, sind dramatisch – die Sozialarbeit konzentriert hier ihre Hilfe. Ohne Hoffnung auf großen Erfolg. Hilfe, das weiß jeder, müsste früher ansetzen.

KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER

Also im Krabbel -und Kindergarten-Alter. Eigentlich müsste alles getan werden, um in diesen entscheidenden Jahre falsche Weichenstellungen zu vermeiden. Nur durch Skandale ist in den letzten Jahren deutlich geworden, wie lückenhaft das Netz medizinischer Vorsorge ist. Warum wird nicht längst bei Dreijährigen, die nicht zum Kindergarten angemeldet werden, nachgeschaut, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist? Wenn Sprachstandserhebungen erst zur Einschulung stattfinden, sind die ersten Weichenstellungen für eine Benachteiligung schon zementiert.

Aber ErzieherInnen haben ein schlechtes Sozial-Image in Deutschland und verdienen zu wenig, um den Beruf attraktiv zu machen. Für die Pioniere, die eine besondere Hochschulqualifikation für ihre Arbeit erweben, wird nicht vorab geklärt, wie sie in die Kindergärten integriert werden können – das würde ja diesen Weg attraktiv machen!