Scheich Mohammed: der 9/11-Architekt

Der Bericht der 9/11-Kommission nennt ihn den „Architekten der Angriffe vom 11. September“; von Chalid Scheich Mohammed stamme die Flugzeug-Idee. Nach einem Bericht von Human Rights Watch (HRW) ist er seit seiner Festnahme im März 2003 an einem unbekannten Ort inhaftiert.

Dem angeblich dritthöchsten Al-Qaida-Vertreter wird auch die Beteiligung an den Anschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia, auf das US-Militärschiff „Cole“ sowie eine Synagoge in Djerba vorgeworfen.

Als pakistanische Sicherheitskräfte im September 2002 nach Scheich Mohammed fahndeten, fanden sie laut HRW-Bericht nur seine beiden Söhne Yusif (9) und Abed (7). Bis zu seiner Festnahme im März 2003 im pakistanischen Rawalpindi wurden die Kinder an einem unbekannten Ort festgehalten, um danach mit ihrem Vater in ein CIA-Verhörzentrum in Bagram (Afghanistan) gebracht zu werden – als psychologisches Druckmittel. Wenige Tage später verlegte man ihn erneut an einen geheimen Ort.

Einem Bericht der New York Times zufolge sollen CIA-Agenten den gefesselten Gefangenen bei ihren Verhören immer wieder unter Wasser gedrückt haben. „He is singing like a bird“, zitiert die Zeitung einen anonymen Terrorismusexperten. Die CIA füllte dem HRW-Bericht zufolge „wichtige Informationslücken in ihrem Wissen über al-Qaida“ und erhielt von ihm Hinweise, die zur Festnahme des indonesischen Terroristen Hambali führten. Im Hamburger Prozess um den mutmaßlichen Terroristen al-Motassadeq sollen seine Aussagen dagegen eine entlastende Rolle gespielt haben.

Scheich Mohammed ist etwa 40 Jahre alt, hat in North Carolina studiert, bevor er 1986 nach Pakistan ging und mit Bin Laden vertraut wurde. Bereits am ersten Anschlag auf das World Trade Center 1993 soll er beteiligt gewesen sein. STOE