Hambali: Terrorspezialist aus Südostasien

Der indonesische Kleriker Hambali wird nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) seit seiner Festnahme im August 2003 an einem unbekannten Ort gefangen gehalten. Er gilt als der wichtigste Kontaktmann zwischen al-Qaida und der asiatischen Terrorgruppe Jemaah Islamiyah. „Hambali weiß mehr als sonst jemand über Terrorzellen in Indonesien und Südostasien“, sagte 2003 Indonesiens Sicherheitsminister Susilo Bambang Yudhoyono. Er soll den Anschlag auf einen Nachtclub in Bali 2002 organisiert oder zumindest finanziert haben, ebenso einen Anschlag auf das Marriott Hotel in Jakarta. Außerdem wirft man ihm vor, an der Planung der Anschläge vom 11. September 2001 beteiligt gewesen zu sein.

Die Umstände seiner Festnahme am 11. August 2003 in Ayutthaya (Thailand) sind unklar. Die BBC berichtete damals von einer gemeinsamen Aktion der thailändischen Polizei mit der CIA. Angeblich sollen die Amerikaner 10 Millionen Dollar für die Festnahme gezahlt haben. Danach soll er sofort an einen geheimen Ort unter US-Kontrolle gebracht worden sein. Die Anfrage Großbritanniens, ob Hambali zwischenzeitlich auf einem amerikanisch-britischen Stützpunkt auf der Insel Diego Garcia im Indischen Ozean festgehalten wurde, verneinte die US-Regierung.

Auf wiederholte Anfragen von HRW bezüglich seines Status und Aufenthaltsorts habe der Geheimdienst, so die Menschenrechtsorganisation, nicht geantwortet. Die thailändische Justiz hatte ähnliche Schwierigkeiten: Sie wollte Hambali für eine Aussage vorladen. Wie im Fall Motassadeq schickten die USA aber lediglich Abschriften von Aussagen Hambalis. Sein Alter wird mal mit 37, mal mit 40 Jahren angegeben. Der Lehrersohn ging noch als Jugendlicher nach Malaysia, später kämpfte er in Afghanistan gegen die sowjetischen Besatzer. Dort kam er erstmals mit Ussama Bin Laden in Kontakt. STOE