CIA soll elf Al-Qaida-Führer verschleppt haben

Terrorverdächtige werden nach Angaben von Human Rights Watch an geheimen Orten im Ausland festgehalten

NEW YORK afp ■ Die Menschenrechtsbewegung Human Rights Watch hat dem US-Geheimdienst CIA vorgeworfen, führende Mitglieder des Terrornetzes al-Qaida an geheimen Orten im Ausland festzuhalten, wo einige von ihnen auch gefoltert würden.

In einem am Montag in New York veröffentlichten Bericht nennt die Organisation die Namen von insgesamt elf Al-Qaida-Verdächtigen, darunter Chalid Scheich Mohammed, dem mutmaßlichen Drahtzieher des 11. September 2001, sowie von Abu Zubayda, der ein enger Vertrauter von Ussama Bin Laden sein soll. Laut Human Rights Watch werden sie an geheimen Orten festgehalten, ohne dass ihre Familien informiert worden seien oder das Rote Kreuz Zugang zu ihnen hätte. In einigen Fällen hätten die USA bis heute nicht einmal zugegeben, dass sich die Betroffenen in ihrer Gefangenschaft befänden.

Ausdrücklich gesteht die Menschenrechtsbewegung den USA das Recht zu, Geheimdienstinformationen zur Terrorabwehr zu sammeln. Doch dürften dabei nicht die „Grundprinzipien“ einer freien und demokratischen Gesellschaft missachtet werden. Die von den USA zur Terrorbekämpfung angewandten Methoden entsprächen aber eher den Methoden, deren sich lateinamerikanische Diktaturen in ihren „schmutzigen Kriegen“ gegen Oppositionelle bedient hätten.

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