351 Euro reichen nicht

betr.: „KfW/Commerzbank mit Verlust“, „Mehdorn unsterblich“, „Fürs Betteln zahlen“, „Kriminalisierung von Armut“, taz vom 28. 3. 09

Wie tickt unsere Gesellschaft, was wird nur aus ihr? Diese bange Frage stellt man sich fassungslos, wenn man in derselben taz-Ausgabe von Managern liest, die weiterhin dicke Boni kassieren oder mit unvorstellbaren Abfindungen aus Steuermitteln nach Hause gehen dürfen, von satten Politikern in fetten Diäten, die Hartz-IV-Opfern nicht die (an sich schon unerhörte) Abwrackprämie gönnen, von übereifrigen Sozialamtbediensteten, die sich durch das Zählen von Erbetteltem profilieren, und von einem Sozialhilfeempfänger, der betteln muss – mitten in Deutschland, einem sogenannten Sozialstaat! Da sind wir! Dies ist die wichtigste Botschaft des Göttingen-Skandals an alle wohlabgesicherten, abgehobenen, durch Eigeninteressen blind gewordenen „Volksvertreter“ in Berlin: 351 Euro reichen nicht! SABINE MIEHE, Marburg