Opel und Telekom kürzen Arbeitszeit

Wegen Absatzflaute will der Autobauer die 30-Stunden-Woche einführen. Telekom plant 34-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich. Dafür gibt’s keine Kündigungen

RÜSSELSHEIM dpa/rtr ■ Die Adam Opel AG will angesichts des schleppenden Autoabsatzes die Produktion drosseln. Im Stammwerk Rüsselsheim soll deshalb bis Ende 2004 die 30-Stunden-Woche eingeführt werden und an neun Tagen zusätzlich die Fertigung ruhen. Der Vorstandschef Carl-Peter Forster drängt auch auf eine weitere Verringerung der Belegschaft. Im Sanierungsvertrag „Olympia“ war mit dem Betriebsrat bereits die Kürzung von 2.500 Stellen in den Jahren 2002 und 2003 vereinbart worden. Sowohl der Vorstand als auch der Betriebsrat wollten zu den erneut aufgenommenen Verhandlungen über Kostensenkungen keine konkreten Aussagen machen. Mit ersten Ergebnissen sei erst in der kommenden Woche zu rechnen, hieß es.

Auch die Deutsche Telekom will für rund 100.000 inländische Beschäftigte eine kürzere Arbeitszeit ohne Entgeltausgleich einführen. Das Unternehmen plant eine Arbeitszeitkürzung um zehn Prozent auf 34 Wochenstunden. Diesen Vorschlag will die Telekom der Gewerkschaft Ver.di in der anstehenden Tarifrunde unterbreiten und im Gegenzug bis über das Jahr 2004 hinaus auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Das Unternehmen verspreche sich durch einen neuen Beschäftigungspakt mit der Gewerkschaft Einsparungen im mittleren dreistelligen Millionenbereich, sagte Personalvorstand Heinz Klinkhammer bei der Präsentation des „Beschäftigungspakts Telekom“ in Hamburg. Bislang endet der Kündigungsschutz in der dominierenden Festnetzsparte mit ihren 120.000 Mitarbeitern 2004. Neben der Verkürzung der Arbeitszeit will die Telekom in den Verhandlungen mit der Gewerkschaft einen moderaten Tarifabschluss, eine geringere Ausbildungsquote und Differenzierungen bei den Löhnen erreichen.