Unruhe bei Autohändlern

40 Stunden-Woche: IG-Metall bezichtigt Schmidt & Koch-Gruppe der Tarifuntreue

Bremen taz ■ Gegen die unternehmensweite Einführung der 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich protestierten Beschäftigte der Schmidt & Koch-Gruppe auf einer Mitgliederversammlung der IG Metall (IGM). Die Schmidt & Koch Gruppe vertreibt Neu- und Gebrauchtwagen. Rund 700 Beschäftigte arbeiten in den 20 Betrieben in Bremen und umzu.

Die Einführung der 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich sei nach Aussage des IGM-Sekretärs Horst Blidon „eine Missachtung der gültigen Tarifverträge und somit rechts-unwirksam“. Zudem könne sie auch Arbeitsplätze in Gefahr bringen. Die Veranstaltungsteilnehmer forderten die Gewerkschaft auf, sich bei der Konzernführung gegen die Verlängerung der Wochenarbeitszeit einzusetzen. Nach Aussagen von Blidon finden Gespräche dieser Art bisher noch nicht statt.

Der IGM zufolge sollen zudem einzelne Betriebe der Schmidt & Koch-Gruppe aus der zuständigen Innung für das Kraftfahrzeug-Handwerk ausgetreten sein. Blidon warf den Betrieben vor, sich dadurch der „Tarifbindung an den Flächentarifvertrag zu entziehen“, da nach dem Austritt die Lohn- und Arbeitsbedingungen vom Arbeitgeber „diktiert“ würden.

Bestätigt sei der Austritt jedoch bisher nur für das Gebrauchtwagen-Zentrum in Bremerhaven, so Blidon. Nach Aussagen eines Sprechers dieses Betriebes hat der Austritt aus der Innung keine Folgen für die Arbeitnehmer. Die 40-Stunden-Woche sei hier schon eingeführt, jedoch „natürlich mit Lohnausgleich“. Lina Behrens