Kino-Streik stößt auf Verständnis

Bremen taz ■ Seit Jahresbeginn stehen die Mitarbeiter des Bremer „Cinemaxx“-Kinos in harten Tarifauseinandersetzungen mit ihrer Geschäftsleitung. Am Dienstag fand zum 18. Mal in diesem Jahr eine Warnstreikaktion vor dem Kino statt. „14 Mitarbeiter haben eine Stunde lang ihre Arbeit niedergelegt“, berichtet Herbert Behrens vom Bereich Medien der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Dabei sei es zu langen Warteschlangen an der Kinokasse gekommen. Den bisherigen Arbeitskampf bezeichnet Behrens als „Trauerspiel“. Die Gehälter vieler „Cinemaxx“-Beschäftigter lägen nur bei einem Viertel des deutschen Durchschnittslohns von 2.800 Euro. Gehälter unter 1.400 bezeichne man bereits als „Armutslöhne“. Die Geschäftsleitung, die zu Jahresbeginn den Tarifvertrag gekündigt hat, zeige sich kaum verhandlungswillig, obgleich sich die Kinobranche erholt habe und Cinemaxx weiter expandieren wolle. Positiv bewertet Behrens, dass immer mehr freundliche Rückmeldungen von Kinobesuchern kämen. „Obwohl die wegen der Streiks oft länger warten müssen, verstehen sie das Anliegen der Angestellten gut.“

Wie schon die vorherigen Aktionen habe der Streik am Dienstag keinen Einfluss auf den Geschäftsbetrieb gehabt, sagt der Bremer „Cinemaxx“-Betriebsleiter Jens Schmidt. Da sich nur weniger als die Hälfte der Belegschaft an den Streiks beteilige, habe es bislang keine Verspätungen bei Filmvorführungen gegeben. Auf die Tarifverhandlungen hätten die Aktionen ohnehin keinen Einfluss. Am 27. Oktober treten Gewerkschaft und Geschäftsführung in eine neue Verhandlungsrunde. evl