Neue Filme
: Diese Woche neu im Kino

MEMORIA DEL SAQUEO: CentralGROSSE HAIE – KLEINE FISCHE in 26 Kinos

Memoria del Saqueo

Argentinien 2004, Regie: Fernando Solanas. 118 Min.

Ein Protokoll der sozioökonomischen und politischen Entwicklungen Argentiniens. Ausgerechnet im Jahr ihrer Volljährigkeit, 18 Jahre nach dem Sturz der Militärdiktatur 1983, erlebte die noch junge Demokratie ihre schwerste Krise. Doch eigentlich, so der Tenor des Films, habe sich seitdem wenig verändert. Die gezielte Ausbeutung eines Landes durch korrupte Machteliten ist geblieben, unter dem Deckmantel der Volkssouveränität herrscht nach wie vor die Oligarchie. Regisseur Fernando Solanas, der selbst vier Jahre als Abgeordneter im argentinischen Parlament saß, kennt deutliche Worte und nennt die Namen der Verantwortlichen. Leider droht zuweilen die radikale Rhetorik von „Mafiokratie“ und „sozialem Genozid“ eine genaue Analyse der Verhältnisse zu ersetzen. Dennoch hat Solanas ein beeindruckendes filmisches Statement zur politische Lage seines Landes geschaffen.

Große Haie – Kleine Fische

USA 2003, Regie: B. Bergeron, V. Jenson. 90 Min.

„Große Haie – Kleine Fische“ ist so fantasielos, wie ein Rip-Off von „Shrek 2“ und „Findet Nemo“ eben sein muss. Den Machern des Animationsfilms aus den Hause Dreamworks ist nichts anderes eingefallen, als eine postindustrielle Stadt in ein Korallenriff einzutragen. Lahm ist das nicht von Anfang bis Ende: der Film hat seine Momente, etwa wenn man im Haigesicht Don Linos die Züge Robert De Niros zu erkennen meint. Darüber hinaus hält es der Film wie seine Hauptfigur Oscar: So wie diese vom großen Geld mit minimalem Einsatz träumt, will jener sein Einspielergebnis mit einem Minimum an Imagination erzielen. Im Überschuss der Unterwasserwelt ist dies ein zu geringer Einsatz. Um nicht zu sagen: Geiz.