Kein Mut zum Feiern

Der Arbeitskreis Bremer KomponistInnen feierte sein 25jähriges Bestehen und setzte auf beste Interpreten

Der Arbeitskreis Bremer KomponistInnen ist zu Recht stolz auf seine stilistische Vielseitigkeit: Zwischen den Polen einer virtuosen Kaffehausmusik von Uli Bösking, den avantgardistischen Aushorchungen von Christoph Riedlberger und den zarten Klanginstallationen von Marc Pira und Dietmar Kirstein findet ästhetisch so ziemlich alles überhaupt nur Vorstellbare statt – meist jedoch eher in der Romantik- und Neoklassiktradition.

Im Sendesaal von Radio Brmene nutzte der ABK die Gelegenheit, in einem fast dreistündigen Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen einen Einblick in diese Vielseitigkeit zu geben, und zwar mit allerbesten SolistInnen. Denn daran krankt es bei Aufführungsgelegenheiten für Komponisten, die nicht in der ersten Reihe stehen, häufig. Diesesmal hatte man die trefflichen Musiker der Deutschen Kammerphilharmonie gefragt: Klaus Assmann hatte in „Quintago“ von Ursula Görsch alle Möglichkeiten, die Schönheiten seines sinnlichen Geigentones zu präsentieren. Der Cellist Stephan Schrader bot „Canzonum“ für Cellosolo von Georg Reuter als ungemein kraftvolle Ovation an Bach, der Gitarrist Ralph Benesch genoss die Arpeggien von Matthias Wichmann (Präludien) und die still-poetischen, eher fast klassischen Studien von Patrice Chopard und die Pianistin Minako Schneegass die spätromantischen Klangkaskaden von Harald Kruse.

Wunderlich allerdings die unterkühlte Präsentation: die Komponisten konnten gerade mal knapp dreißig ZuhörerInnen mobilisieren, ein Zeichen dafür, dass der öffentliche Output des ABK gebremst erscheint. 25 Jahre, das ist doch was, aber: keine festlichen Worte, kein Sekt, wenig Publikum. Ein bißchen traurig, das Ganze, so, als stände man nicht so richtig zu dem, was man da tut. Ute Schalz-Laurenze