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A

Adaption USA 2002, R: Spike Jonze, D: Nicholas Cage, Meryl Streep

Treffender kann ein Filmtitel kaum sein: Der Drehbuchautor Charlie Kaufmann soll das Buch „The Orchid Thief“ von Susan Orlean zu einem Drehbuch adaptieren. Dies ist ein Sachbuch über Orchideen und Wilderer, die in den Sümpfen von Florida unter Naturschutz stehende Orchideen stehlen, um sie zu züchten und zu verkaufen. Kaufmann will ein Skript schreiben, das dem Thema gerecht ist: das von Blumen, ihrer Schönheit und Verführungskraft erzählt und nicht den gängigen Formeln eines Hollywoodfilms folgt. Seinem Kampf mit diesem Stoff, seiner zunehmend verzweifelteren Suche nach einer guten Adaption des Buches folgt der Film in immer abenteuerlichere Richtungen. Wir sehen also auf einer Ebene Kaufmann, der versucht, das Drehbuch zu schreiben, und auf der zweiten Ebene jeweils die Szene, an der er gerade arbeitet. So wie sich das Skript durch verschiedene Drehbuch-Fassungen entwickelt, so ändert auch der Film jeweils von Szene zu Szene seinen Stil und seine Perspektive - aber nein, es ist ja noch viel raffinierter! Und eigentlich sollte man bei „Adaption“ auch möglichst wenig verraten, denn gerade durch die halsbrecherische Konstruktion des Films mit ihren vielen überraschenden Wendungen und Pointen ist er zugleich so unterhaltsam und radikal. (hip) City

A Foreign Affair USA 1948, R: Billy Wilder, D: Marlene Dietrich, Jean Arthur / Originalfassung mit Untertiteln

„In einem verräucherten Kellerlokal lehnt sie am Klavier, ihre blonden Haare umrahmen strahlend das weiße Dreieck ihres Gesichts, und während sie vom ‚Blackmarket‘ singt, greift sie nach hinten, nimmt ohne hinzusehen die Zigarette aus der Hand des Pianisten (Friedrich Hollaender), zieht einmal kräftig und reicht die Zigarette nach hinten zurück, wieder ohne hinzusehen. Allein wegen dieser Szene mit Marlene Dietrich ist A Foreign Affair es wert, wieder und wieder gesehen zu werden. Nebenbei ist dies auch noch ein typischer Billy-Wilder-Film, gespickt mit nach rechts und links ausgeteilten Bosheiten gegen die Nazis und die Alliierten.“ (taz) Kino 46

Alien (Director‘s Cut) Großbritannien 1979/2003, R: Ridley Scott, Sigourney Weaver, Tom Skerritt

„Als Director‘s Cut erscheint Ridley Scotts düsteres Science-Fiction-Meisterwerk nun zum 25-jährigen Jubiläum in einer Fassung, die sogar umfangreicher ist als die bereits erschienene DVD-Version. Mit ‚Alien‘ setzte Scott 1979 neue Maßstäbe in Sachen Schockdramaturgie und überzeugte mit einer bis dato nie erlebten aufwendigen atmosphärischen Umsetzung, die den Film Kultstatus erlangen ließ.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

Asmali Konak (Die Villa mit Weintrauben) Türkei 2003, R: Abdullah Oguz, D: Börzcan Deniz, Nurgül Yesikcay / Originalfassung ohne Untertitel

„Der Blockbuster der neuen Saison! Die letzte Folge der erfolgreichsten türkischen TV-Serie aller Zeiten. Eine wohlhabende Familie, die im bildschönen Kappadokien wohnt, erlebt neue Dimensionen im Leben, als die Söhne der Familie nach Ihrem Studium in Amerika zu ihrer Heimat zurückkehren. Natürlich mit neuen Geschäftsideen und modernen Bräuten. Es ist eine perfekte kommerzielle Idee von den Produzenten, die letzte Folge der erfolgreichsten Serie des türkischen Fernsehens in 35mm-Format zu drehen. “ (maxxcine.) CinemaxX

B

Bad Boys 2 USA 2003, R: Michael Bay, D: Martin Lawrence, Will Smith

„‚Bad Boys II‘ treibt die beiden von Will Smith und Martin Lawrence gespielten Polizisten acht Jahre nach ihrem ersten Einsatz erneut zur Raserei: Auf der Jagd nach einem Ecstasy-Händler verfallen die Helden in allerlei Sportwagen einem Geschwindigkeitsrausch, bei dem auch den Zuschauern Hören und Sehen vergeht. Der von Michael Bay inszenierte Actionfilm ist eine fast zweieinhalbstündige Verfolgungsjagd mit besonders tief gelegtem Witzniveau - da wird einer Leiche, die auf der Straße liegt, schon mal der Kopf abgefahren. Der erste Hollywood-Film, dem ein menschlicher Körper nicht mehr bedeutet als eine Belastungsprobe für die Stoßdämpfer.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Passage BHV

Baltic Storm Deutschland/Schweden 2002, R: Reuben Leder, D: Greta Scacchi , Jürgen Prochnow

„Die Journalistin Jutta Rabe ist das, was man eine harte Journalistin nennt. Über 14 Reportagen drehte sie über die größte Schiffskatastrophe in europäischen Gewässern seit Ende des Zweiten Weltkrieges. 852 Menschen kamen im September 1994 ums Leben, als das verrostete große Bugtor der Fähre ‚Estonia‘ abriss und das Schiff im Sturm sank. So zumindest die offizielle Version. Die Verdachtsmomente für ein Attentat auf das Schiff ließen Jutta Rabe nicht mehr los. Mit ihrer eigenen Berliner Produktionsfirma und Partnern aus Dänemark und England hat sie nun einen Spielfilm über den Untergang realisiert, in dessen Mittelpunkt eine Aufsehen erregende Verschwörungs-These steht. Gemessen am Anspruch und dem beachtlichen Star-Aufgebot enttäuscht allerdings die Naivität, mit der Filmemacher Reuben Leder das Drehbuch-Schreiben abgehakt hat. Die Dialoge sind oft unfreiwillig komisch, etwa wenn die Reporterin Sätze sagt wie: ‚Journalisten sollen der Welt den Spiegel vorhalten. Ich muss diese Geschichte machen, damit ich wieder in den Spiegel sehen kann‘. Selbst Stars wie Greta Scacchi, Prochnow oder Sutherland können solche Stilblüten nicht überspielen.“ (br.online) CineStar

Bionicle - die Maske des Lichts USA 2003, R: David Molina, Terry Shakespeare

„Die Bionicle-Helden erwachen zum Leben! Tauchen Sie ein in die mystische Welt der Bionicles: Schon vor dem offiziellen Video- und DVD-Start präsentieren CineStar und UFA exklusiv das erste Filmabenteuer der kultigen Lego-Actionfiguren auf der großen Leinwand“ (Werbetext CineStar) CineStar

Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln

„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

C

Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann / Originalfassung mit Untertiteln

“Casablanca ist ein Ort der Läuterung und Entscheidung, für den es selbst keine Zukunft gibt. Dieser Zustand spiegelt nicht nur die Stimmung in Amerika zur Zeit des Krieges, sondern zeigt auch die Situation der Emigranten in Hollywood selbst.“ (Georg Seeßlen) Cinema

D

Dogville Dänemark/Frankreich/Schweden/Norwegen/Deutschland/Niederlande 2003, R: Lars von Trier, D: Nicole Kidman, Lauren Bacall

„Lars von Trier zelebriert wieder am Leiden einer Frau sein obsessives Leitmotiv: die Passionsgeschichte der Guten unter den Menschen. Eine minimalistische Parabel, die auf einem nur angedeuteten Studioset wie das Protokoll einer Theaterprobe angelegt ist, aufgelöst in schwebend-intensive Kamerabewegungen. Erzählt wird der scheiternde Versuch einer mysteriösen, in einem fiktiven amerikanischen Nest gestrandeten Lady, in die Gemeinschaft gottesfürchtiger und berechnender Kleinstädter aufgenommen zu werden. Ein faszinierender Diskurs über Macht und Rache.“ (tip) Atlantis, Casablanca OL

Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth

„ ‚Das Dschungelbuch‘ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Superhit ,Probier`s mal mit Gemütlichkeit‘ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minutenund den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) City

Dumm und Dümmerer USA 2003, D: Troy Miller, D: Eric Christian Olsen, Derek Richardson

„Das Prequel zur Komödie ‚Dumm und dümmer‘ zeigt die beiden schwachsinnigen Hauptfiguren als Teenager auf der High School. Der Schuldirektor steckt sie mit anderen Debilen in eine Sonderklasse, damit er sich mit den dadurch erschwindelten staatlichen Zuschüssen zur Ruhe setzen kann. Der Film ist weder witzig und originell noch so konsequent ‚daneben‘ wie sein Vorgänger, sodass er in jeder Beziehung ebenso einfallslos wie sein Titel erscheint.“ (filmdienst) CineStar

E

Ein (un)möglicher Härtefall USA 2003, R: Joel Coen, D: George Clooney, Catherine Zeta-Jones

„Diese lustvoll alberne Farce ist ein unzeitiges Valentinsgeschenk für alle Mitgiftjägerinnen und Scheidungsanwälte sowie für Verliebte, die sich vor dem Ja-Wort drücken wollen. Marylin (Catherine Zeta-Jones, der hellste Stern am Himmel Hollywoods) hält in Beverly Hills Ausschau nach einem vermögenden Deppen; der Champion unter den Rechts- und Wortverdrehern, Miles Massey (George Clooney), sieht indes zu, dass diese bei ihren Scheidungsprozessen ungeschoren davonkommen - auch wenn sie nicht an einen Ehevertrag gedacht hatten. Denn wer will sich beim Anblick von Ms. Zeta-Jones mit Formalitäten aufhalten? Miles gewiss nicht. - In keinem andern Film werden so viele juristische Dokumente zerrissen (oder aufgegessen) wie in dieser Huldigung an die Geschlechterkriegskomödien der Dreißiger; die Typen heißen Rex Rexroth oder Baron Krauss von Espy. ‚Unzumutbare Grausamkeit‘ wird bisweilen auch Joel und Ethan Coen vorgeworfen, den Brüdern, die seit zwei Jahrzehnten klassische Hollywoodgenres weniger nachempfinden als neu erfinden. Hier finden Zynismus und Romantik unter die Haube. George Clooney in den Fußstapfen von Cary Grant ist Brautführer.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, Cinestar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Casablanca OL

Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

“Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ. Nicht zuletzt das gelassen heitere Resümee einer allein lebenden alten Dame, die feststellt, wie viel schwerer das Sterben ist als das kluge Dozieren darüber.“ (tip) Cinema

El lado oscuro del corazón (Die dunkle Seite des Herzens) Argentinien 1992, R: Eliseo Subiela, D: Darío Grandinetti, Sandra Ballesteros / Originalfassung mit Untertiteln

“Der Film will ein Licht auf die Schattenseiten der Liebe werfen, doch der Blick scheint schon durch die Ausstattung des Films verstellt. Ewig in einen langen, schwarzen Mantel gekleidet, eilt der selbsternannte Poet Oliveio durch die Gassen von Buenos Aires. Wenig unterscheidet er sich von den kleinen Jungs, die wie er die Autofahrer an den Ampeln anbaggern - durch Scheibenwischen und Gedichte. Den Sinn des Lebens sucht er im Körper der Frauen, nicht ohne Hang zum Klischee und zu schalen chauvinistischen Diskussionen.“ (Veronika Rall) Kino 46

Espoir (Hoffnung) Frankreich 1939, R: André Malraux & Max Aub, D: José Sempere, Andrès Mejuto / Originalfassung mit Untertiteln

„Die einzige Arbeit, bei der sich der Schriftsteller André Malraux als Regisseur versuchte, ist ‚L‘Espoir, Sierra de Teruel‘ nach seinem 1937 erschienenen gleichnamigen Roman. Es handelt sich um einen dokumentarischen Spielfilm über den Spanischen Bürgerkrieg, an dem Malraux als Kommandant des Luftgeschwaders ‚España‘ auf Seiten der Republikaner teilgenommen hatte. Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen und aufgrund seiner agitatorischen Absichten wollte er auf die Fiktion und Schauspieler nicht verzichten. Trotzdem erweckt der Film den Eindruck, die Kamera sei Zeuge realer Ereignisse gewesen. ‚Malraux konzentriert die Dramatik des Krieges in flüchtig skizzierten Situationen: Ein Auto rast in den Schuss einer Kanone hinein; ein Bauer dirigiert die Besatzung eines republikanischen Flugzeugs zu ihrem Ziel; ein langer Trauerzug windet sich durch eine felsige Berglandschaft.‘ (Gregor/Patalas) Der Film wurde erst 1945 öffentlich aufgeführt, zuvor war er zensiert als ‚revolutionäres Propagandawerk‘.“ (fdk-Berlin) Kino 46 So. 2.11. | 18.00 Uhr

F

Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke

“Nach ,Pünktchen und Anton‘ und ,Emil und die Detektive‘ ist ,Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) City

Fluch der Karibik USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush

„Eine steife Brise hat sich nach langer Flaute über den Freibeuter-Gewässern der Karibik erhoben. Unter dem Beifall eines Publikums, dem die Erinnerungen an die Wellengänge der amerikanischen Filmindustrie lebendig geblieben sind, ist der ehemalige Werbefilmer Gore Verbinski mit einem stolzen Dreimaster vor Port Royal in See gestochen, um ein Seemannsgarn zu spinnen, in das die sinnlichen und anarchistischen Qualitäten des traditionellen Piratenfilms mit neuen, computeranimierten Mustern für all jene eingewoben sind, die im Kino nicht zuletzt auf ihr Vergnügen hoffen. Ein komödiantisches Ereignis ist dabei Johnny Depp als Piratenkapitän Jack Sparrow, der schlitzohrig die Parteien gegeneinander ausspielt: ein Diener zweier Herren, als käme er direkt aus dem Goldoni-Fundus, nur darauf bedacht, sein Schiff zurückzuerobern, das sein meuternder Maat, ein verschlagener Schurke (Geoffrey Rush), gewaltsam übernommen hat. Depp kennt seine Vorgänger: der mit allen Meerwassern gewaschene Bukanier der besten Piratenschule gibt sich von tänzerischer Eleganz wie weiland Douglas Fairbanks, smart und schnäuzchenbewehrt wie einst Errol Flynn und akrobatisch wie der junge Burt Lancaster.“(Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cinestar, City, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Passage BHV / Originalfassung ohne Untertitel im City

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

„’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema, City

G

Das Geheimnis von Green Lake USA 2003, R: Andrew Davis, D: Shia Lebeouf, Jon Voight

„Ein zu Unrecht wegen angeblichen Diebstahls verurteilter Junge, auf dessen Familie seit Generationen ein Fluch lastet, muss in einem Straflager für Jugendliche gemeinsam mit seinen Leidensgenossen Löcher in den texanischen Steppenboden graben. Der von der Anstaltsleitung vorgeschobene erzieherische Nutzen der Aktion erweist sich als Ausbeutung, denn die ominöse Lagerchefin sucht in Wirklichkeit nach einem verschwundenen Schatz. Origineller Abenteuerfilm für Jugendliche, der trotz einiger Längen mit skurrilen Figuren und einer abstrus verschlungenen Erzählung unterhält, ohne seine Zielgruppe zu überfordern.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City, Gondel

H

Halloween Party (Braindead, From dusk till Dawn, Bad Taste) Neuseeland 1987/92, USA 1995, R: Peter Jackson, Robert Rodriguez, D: Terry Potter, Quentin Tarantino

Die beiden wunderschön trashigen Horrorfilme, mit denen sich der neuseeländische Regisseur Peter Jackson einen Namen machte, und die mexikanisch-vampiristische Kinderei von Rodriguez und Tarantino in einem Halloween-Grusel-Triple. CinemaxX

Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck

Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen - nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. So wurde nicht an der Vorlage unnötig herumgeändert:Viele Dialoge aus dem Buch findet man fast Wort für Wort im Film wieder. Zum Glück, denn man möchte dem Herrn Lehmann und seinen Saufkumpanen stundenlang bei ihren hochphilosophisch mäandernden Gesprächen zuhören. (hip) Schauburg, Cinemaxx, Casablanca OL, Apollo BHV

Herr Wichmann von der CDU Deutschland 2002, R: Andreas Dresen

“Dokumentarfilm über den Wahlkampf eines Bundestagskandidaten der CDU, der in der brandenburgischen Uckermark auf verlorenem Posten steht und zunehmend verdrossen Werbung in eigener Sache macht. Der hellsichtige und zugleich erhellende Film ist ein Glücksfall für den politischen Dokumentarismus, der über den konkreten Einzelfall hinaus auch die fundamentale Krise der bundesdeutschen Demokratie reflektiert.“ (filmdienst) City

Hollywood Cops USA 2003, R; Ron Shelton, Harrison Ford, Josh Hartnett

“Der in die Jahre gekommene Cop Joe Gavilan ermittelt mit seinem jungen Kollegen K. C. Calden in L.A. in einem Mordfall in der Rapper-Szene. Dabei zeigt der Veteran dem Nachwuchs mit ganz eigenen und äußerst unkonventionellen Mitteln, wo‘s langgeht. Autor und Regisseur Ron Shelton wagt sich unmittelbar nach ,Dark Blue‘ erneut an ein Copmovie, diesmal jedoch mit satirischen Elementen. Er inszenierte eine einfalls- und temporeiche Actionkomödie mit den Hollywoodstars Harrison Ford und Josh Hartnett als ungleichem Ermittlerduo, denen ein hochkarätiges Ensemble unterstützend zur Seite steht.“ (Blickpunkt:Film) City

I

Identität USA 2003, R: James Mangold, D: John Cussack, Ray Liotta

„‚Identität‘ bietet fast alles, was ein Genre-Schocker braucht: einen mysteriösen Killer, eine Unwetternacht und ein abgelegenes Motel, wo sich elf geheimnisumwitterte Figuren zusammenfinden - bis sich deren Zahl durch bizarre Morde dezimiert. Warum aber und wohin dann die Leichen verschwinden, darüber erteilen der Regisseur James Mangold (‚Durchgeknallt‘) und sein vorzügliches Ensemble - darunter John Cusack, Amanda Peet und Ray Liotta - ungeahnt schlüssige Auskunft und krönen ihren Horror-Thriller mit einem wahrlich kühnen Salto psychologico.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinemaxx OL / Originalfassung ohne Untertitel im City

J

Jeepers Creepers 2 USA 2003, R: Victor Salva, D: Ray Wise, Jonathan Breck

„ Die ‚Jeepers Creepers‘-Filme des Regisseurs Victor Silva folgen einem simplen Prinzip: Man nehme den Plot eines Thriller-Klassikers und garniere ihn mit einem Fledermaus-Monster, das sich alle 23 Jahre an US-Farmern labt. Anleihen bei Spielbergs ‚Duell‘ machten Teil 1 zum Horror-Geheimtipp, da lange unklar ist, dass im Truck ein Untier das Geschwisterpaar verfolgt. Weil Silva in Teil 2 diesen Trumpf nicht noch mal zücken kann, linst er diesmal Suspense-Altmeister Hitchcock in die Karten. Ähnlich wie in ‚Die Vögel‘ verschanzen sich hier Teens in einem liegen gebliebenen Schulbus, während draußen das Grauen umherflattert. Die Action- und Splatterszenen sorgen für ordentliche Spannung. Die peinlichen Pseudokonflikte der Opfer langweilen allerdings. Das hätten Silvas Regievorbilder wohl besser hingekriegt.“ Cinemaxx, Cinestar, Cinemaxx OL, Apollo BHV

K

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum von Hongkong-Action-, Kung-Fu-, Samurai- und Yakuza-Kino: ‚Kill Bill‘ liefert 1000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben. Uma Thurman erwacht nach vier Komajahren und nimmt als ‚Die Braut‘ stilbewusste Rache für die Ermordung ihrer Hochzeitsgesellschaft und ihres ungeborenen Kindes. Jede denkbare Körperverletzung wird hier frivol ins opulente Actionbild gesetzt, sadistische Mitspielerinnen reihenweise zersäbelt. Ins Kino kommt das Epos in zwei Hälften (Volume 2: Februar 2004), weil die Produzenten zu viel Respekt vor einem geschlossenen Dreistundenfilm hatten.“ (tip) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, CineStar, Aladin BHV

Der Kindergarten-Daddy USA 2003, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Anjelica Huston

„Als arbeitsloser Werbeprofi schult Eddie Murphy zum Erzieher um - und muss sich plötzlich gegen volle Windeln, zerdeppertes Spielzeug und einen Haufen anarchischer Vorschulklässler wehren. Eddie Murphy war auf dem besten Weg zum Ex-Star. Seine Filme ‚Showtime‘ und ‚I-Spy‘ floppten an der Kinokasse, und sein Science-Fiction-Klamauk ‚Pluto Nash‘ kam bei uns erst gar nicht in die Kinos. Im freien Fall zog er die Notleine und landete mit ‚Dr. Dolittle 2‘-Regisseur Steve Carr auf dem vertrauten Terrain der Familienunterhaltung: Fast 100 Millionen Dollar spielte der inhaltsleere, aber muntere ‚Kindergarten-Daddy‘ allein in den USA ein.“ (Cinema) Cinestar, Cinemaxx OL

Die Klasse von 99 Deutschland 2003, R: Marco Petry, Matthias Schweighöfer, Axel Stein

„Sein Sujet ist das Reflektieren über Irrungen und Wirrungen des Erwachsenwerdens. In ‚Schule‘ schilderte Regisseur Marco Petry die Abi-Zeit als Abgesang auf die sorglose Kindheit. Jetzt beleuchtet er das Danach und die ersten Schritte auf dem schwierigen Parcours der Selbstfindung. Polizei-Azubi Felix (Matthias Schweighöfer) sehnt sich nach der mittelständischen Geborgenheit seiner Heimatstadt. Doch die Hoffnung, dass beim Wiedersehen mit der alten Clique auch die alten Zeiten wieder aufleben, wird enttäuscht. Mit den von Stagnation geprägten Lebensentwürfen der Kumpels kann er sich nicht mehr identifizieren. Wenn sich die ehemals besten Freunde Felix und Sören (Tim Sander) nichts zu sagen haben, sind dies Momente realistischer Beklemmung. Schade, dass Petry ihren Konflikt überdramatisiert, indem er Sören zum Drogenkurier macht. Zur Darstellung von Entfremdung hätten die talentierten Jungmimen den Kunstgriff zur Räuberpistole gar nicht gebraucht.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinemaxx OL, CineStar, Passage BHV

Der kleine Maulwurf - Seine schönsten Abenteuer CSSR 2001, R: Zdenek Miler

Acht Zeichentrickfilme aus den 60er und 70er Jahren über den tschechischen Verwandten der kleinen Maus, die ebenso simpel, naiv und deshalb herzerwärmend sind. (hip) Kino 46

L

L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France / Originalfassung mit Untertiteln

„Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. Angeführt von „Amélie“-Star Audrey Tautou und “Anatomie 2“-Darsteller Barnaby Metschurat agiert in dieser sympathischen Studentenkomödie unter der Regie von Cédric Klapisch ein spielfreudiges Ensemble internationaler Jungstars in einer unter europäischer Flagge vereinten Wohngemeinschaft.“ (Blickpunkt:Film) []Atlantis

Liebe mit Risiko USA 2003, R: Martin Brest, D: Ben Affleck, Jennifer Lopez

„US-Filmkritiker spuckten gnadenlos Gift und Galle: ‚hirnloses Desaster‘, ‚schlimmstes Machwerk des Jahrhunderts‘, ‚dumm, dreist, lächerlich‘. Radiosender belohnten Hörer, die den Film durchstanden, gar mit ‚Ich überlebte ‚Liebe mit Risiko‘‘-Shirts. J.Lo und Ben gaben sich alle Mühe, durch Hochzeits- und Trennungsgerüchte von der Katastrophe abzulenken. Vergebens: ‚Liebe mit Risiko‘ stinkt einfach. Der tumbe Ganove Gigli (Affleck) soll den behinderten Bruder eines Staatsanwalts entführen. An seiner Seite: Ricki (Lopez), eine Vertraute des Auftraggebers. Schnell verliebt sich Gigli (sprich: ‚Dschili‘) in das schöne Flintenweib. Das Problem: Sie ist lesbisch. Dem Machwerk mangelt es so ziemlich an allem, hauptsächlich aber an zwei glaubwürdigen Hauptdarstellern. Das meinten auch die Zuschauer einiger Testvorführungen, die am Ende buhten. Sie wollten die beiden Helden tot sehen.“ (Cinema) CineStar

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen USA 2003, R: Stephen Norrington, D: Sir Sean Connery, Peta Wilson

„Sieben Mitglieder einer Helden-Liga mit jeweils besonderen Fähigkeiten reisen unter Führung des Abenteurers Allan Quatermain nach Venedig, um ein geheimnisvolles Phantom daran zu hindern, einen Weltgipfel in die Luft zu sprengen, wobei sie erkennen müssen, dass sie selbst Teil einer Intrige sind. Abstruser Abenteuerfilm im Comic-Stil, der sich als schamlose Wiederverwertung einschlägiger Trivialmythen und -helden in reinster und endgültigster Form gefällt, wobei das Klischee zum Stoff für Klischees wird. In den lachhaften Bombast fügen sich nahtlos absurde Kampfszenen, ziellose Wendepunkte und inhaltsleere Dialoge ein, wobei manches reizvoll Naive und Altbackene fast wieder Vergnügen bereitet.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Cinemaxx / auch Originalfassung mit Untertiteln

Little Senegal Frankreich 2001, R: Rachid Bouchareb, D: Sotigui Kouyate, Sharon Hope / Originalfassung mit Untertiteln

“Auf der Suche nach den Nachfahren seiner Ahnen folgt Alloune dem Sklavenweg und landet in Little Senegal, Harlem. Dort trifft er auf eine Cousine, die sich für die Vergangenheit allerdings wenig interessiert. Regisseur Rachid Bouchareb spart sich eine Dramaturgie, die auf Versöhnung oder Erkenntnis hinausläuft. Zwischendurch inszeniert er kleine Zündungen, Momente, die von Zärtlichkeit handeln. Der Rest ist Alltag, Arbeit, Zeitungen und Handtaschen verkaufen, Streiten, Rumhängen. Intimität findet statt und verflüchtigt sich wieder.“ (taz) Kino 46

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

„Mit der Furcht vor der Autorität Gottes lassen sich prima Geschäfte machen. Dachten zumindest die geistlichen Würdenträger im Mittelalter. Wer brav seine mühsam vom Mund abgesparten Taler bei ihnen ablieferte, so versprachen sie, brauchte kein Fegefeuer mehr zu fürchten. Die Garantie, bei Spendenfreudigkeit in den Himmel zu kommen, gab es sogar schriftlich - in Form so genannter Ablassbriefe. Dem aufrechten Mönch Martin Luther war dieser klerikale Betrug dermaßen zuwider, dass er eine christliche Gegenbewegung zum Katholizismus ins Leben rief. Was er nicht beabsichtigte, waren die darauf folgenden Glaubenskriege, bei denen zigtausende Menschen ums Leben kamen. Der Zwei-Stunden-Film „Luther“ ist die historisch akurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar ein mal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ Schauburg, Gondel, Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Wall-Lichtspiele OL

M

Matrix Revolutions USA 2003, R: Larry Wachowski, Andy Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Im letzten Teil von Keanu Reeves‘ Abenteuern in der Cyberwelt werden wir endlich erfahren, was es mit der ominösen Matrix auf sich hat. Und, noch wichtiger: Wer von den Protagonisten Mensch ist und wer Maschine.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Passage BHV

Das Medaillon Hongkong/USA 2003, R: Gordon Chan, Jackie Chan, Lee Evans

„Ein Schmuckstück verleiht Martial-Arts-Maestro Jackie Chan übernatürliche Kräfte. Die Faszination eines Jackie-Chan-Films beruhte auf dem Wissen, dass ohne Netz und doppelten Boden gearbeitet wurde. Hongkongs Martial-Arts-Maestro benötigte keinen Spezialeffekt, er war selber einer. Heute mit 49 tritt er verständlicherweise kürzer. Unverständlich ist indes, warum nach dem enttäuschenden ‚The Tuxedo‘ jetzt zum zweiten Mal übermenschliche Fähigkeiten als Entschuldigung dafür herhalten müssen, dass Jackie neuerdings bei Luftakrobatik an Drähten hängt. Die müden Stunts könnte man verkraften, wäre Jackies komödiantisches Talent gebührend in Szene gesetzt worden. Doch selbst die Lacher gehen nicht auf sein Konto, sondern auf das des wild grimassierenden Lee Evans. So bleibt nur Chans Charme, und der allein trägt keinen Film.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL

Mein Leben ohne mich Spanien/Kamada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

„Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) Cinema

Die Mutter Großbritannien 2003, R: Roger Mitchell, D: Ann Reid, Daniel Craig

„Als ihr Mann beim Familienbesuch in London stirbt, fürchtet die reife May, in der Masse der unsichtbaren Senioren unterzugehen, die in ihrer eintönigen Vorstadt vom Leben nichts mehr erwarten. Denn weder ihre viel beschäftigten Kinder noch die Enkel zeigen wirkliches Interesse an ihr. Bis sie sich in Darren verliebt, der allerdings nicht nur halb so alt wie sie ist, sondern zudem mit ihrer Tochter schläft. Nach ihrer preisgekrönten BBC-Serie ‚The Buddha of Suburbia‘ präsentieren Regisseur Roger Michell (‚Notting Hill‘), Produzent Ken Loader und der Oscar-nominierte Drehbuchautor Hanif Kureishi (‚Mein wunderbarer Waschsalon‘) ein weiteres gemeinsames Projekt, das sie 2003 bei den Filmfestpielen von Cannes vorstellten: Die berührende und typisch britische Lovestory einer reiferen Frau in einer Londoner Vorstadt - brillant verkörpert von Ann Reid (‚Liam‘) - die sich in den Lover ihrer Tochter verliebt.“ (Blickpunkt:Film) Gondel, Schauburg

N

Nicht auflegen USA 2002, R: Joel Schumacher, D: Colin Farrell, Kiefer Sutherland

“Ein aus Neugier angenommener Anruf in einer Telefonzelle am New Yorker Times Square bringt einen vielbeschäftigten Agenturchef in Lebensgefahr: Dort, wo er sonst heimlich seine Geliebte kontaktiert, wird der verheiratete Mann Opfer einer perfiden Erpressung. Er soll seinen Mitmenschen, vor allem aber seiner betrogenen Ehefrau, seinen schlechten Charakter offenbaren, andernfalls würde er in der Telefonzelle erschossen. Kammerspielartiger Psychothriller, der sich auf klassische Traditionen des Spannungskinos beruft und dem es vor allem wegen brillanter darstellerischer Leistungen gelingt, auch ohne große Effekte über weite Strecken zu fesseln.“ (filmdienst) City

Once upon a time in Mexico USA 2003, R: Robert Rodriguez, D: Johnny Depp, Antonio Banderas/ Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Irgendwann in Mexico : „Im dritten Teil von Rodriguez‘ Mariachi-Saga kämpft Antonio Banderas mit Musik und tödlicher Eleganz gegen die Bösen. Aber der Film löst seine epischen Versprechen nicht ein: Irgendwann steigt die Story aus, die schwarzgekleideten Männer und das rot spritzende Blut vermischen sich zu einer länglichen Gewaltorgie voller bekannter Gesichter. Trotz Macho-Selbstironie und hübschen Nebenhandlungen wünscht man sich nur noch, dass endlich die letzte Kugel die letzte Stirn löchert, damit Mexiko wieder in seinen staubigen Sonnenschlaf zurückfallen kann.“ (tip) City

P

Pippi außer Rand und Band Deutschland/Schweden 1970, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilson

Der vierte Film der Serie mit der frechen Superheldin von Astrid Lindgren, die mit dieser Figur wohl mehr für die antiautoritäre Erziehung getan hat als all die Kindergruppen in den 60er Jahren zusammengenommen. (hip) City

Pumuckl und sein Zirkusabenteuer Deutschland 2002, R: Peter Weissflog, D: Hans Clarin, Christine Neubauer

„Pumuckl, der Zeichentrick-Kobold mit den karottenroten Haaren, der unsichtbar werden kann, wird von einem abgehalfterten Zaubererpaar in einen Zirkus entführt, um mit Pumuckls Tricks seine Zauberkunststücke aufzumotzen. Im Gegenzug mischt der Kobold den Zirkus gehörig auf und verhilft den Vorstellungen zum Erfolg. Mischung aus Real- und Trickfilm, die betulich-spannungsarm unterhält, wobei vor allem die angestaubte Animation selbst die junge Zielgruppe visuell unterfordert.“ (filmdienst) Cinestar, Cinemaxx DEL

S

Seabiscuit USA 2003, R: Gary Ross, D; Tobey Maguire, Jeff Bridges

„Ein Autohändler, ein Cowboy und ein Jockey verwandeln einen faulen Klepper in ein unschlagbares Rennpferd. Amerika in den 30er-Jahren: Die Weltwirtschaftskrise hat das gelobte Land erreicht - und stürzt zahllose Menschen in die Armut. In dieser Zeit wird ein kleinwüchsiges Rennpferd zum Symbol der Hoffnung: ‚Seabiscuit‘. Die Massenhysterie, die der Hengst auslöste, ist heutzutage nur mit der einer Fußballweltmeisterschaft zu vergleichen: Rund 40 Millionen Menschen verfolgten 1938 sein Rennen gegen den Ostküsten-Favoriten ‚War Admiral‘ im Radio. Um den Geist der Epoche wieder zum Leben zu erwecken, drehte Ross jedes Rennen nach Originalberichten. Dazwischen streute er halb dokumentarische Szenen, die die Vergangenheit lebendig werden lassen. Optisch perfekt inszeniert, ist ‚Seabiscuit‘ im Kern vor allem ein bewegendes Epos über menschliche Tragödien. Eine zu Tränen rührende Pferdeoper mit Starbesetzung.“ (Cinema) CineStar

Sie haben Knut Deutschland 2003, R: Stefan Krohmer, D: Valerie Koch, Hans-JochenWagner

„Vierzehn junge Menschen treffen sich 1983 auf einer Tiroler Berghütte und diskutieren verlorene Prinzipien. Als der Gastgeber einer Gruppe von Skiurlaubern nicht erscheint, da ihn die Polizei festhält, fragen sich seine Freunde: politische Aktionen diskutieren oder Ski fahren? Beides. Verblüffend authentische Dialoge und amüsante Szenen dokumentieren eine Zeit des sozialen Umbruchs, in der Spaßtrends wie Skigymnastik politische Ideale aufweichten.“ (Cinema) Cinema

Show People USA 1928, R: King Vidor, D: Marion Davis, Willian Haines / Stummfilm mit live gespielter Klavierbegleitung

Wie ein begossener Pudel steht sie da! Marion Davis, eine der schönste Diven der Stummfilmära, wird von oben bis unten aus einem Soda-Syphon bespritzt. Sie ist empört, die Leute lachen. Auch heute noch, 75 Jahre nachdem diese Einstellung gedreht wurde! Nicht jeder Stummfilm altert so gut wie „Show People“ von King Vidor. Dabei ist er nicht etwa eine reine Sahnetorten-Kömödie, sondern so etwas wie eine satirische Reflexion über die Slapstickfilme, das Starsystem und Hollywood überhaupt. Marion Davis spielt Peggy, die aus der Provinz nach Hollywood kommt, um hier eine große Karriere zu machen. Sie ist komisch, die Kamera und das Publikum lieben sie, aber ihr ist dieser Erfolg nur peinlich. Sie will unbedingt eine seriöse Schauspielerin werden, nennt sich Patricia Pepoire und macht sich so nun wirklich zum Gespött von ganz Hollywood, bis eine erneute Sodadusche und eine geworfene Torte sie wieder zur Vernunft bringen. Regisseur King Vidor hat hier sehr genau die Zustände in der amerikanischen Filmindustrie der 20er Jahre beobachtet, analysiert und auf die komische Spitze getrieben. Und weil der Film genauso alt ist wie die Glocke, eignet er sich ideal für deren festliches Jubiläumsprogramm. (hip) Glocke

T

Terminator 3 - Rebellion der Maschinen USA 2003, R: Jonathan Mostow, D: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl

„Der liebenswerte Terminator Schwarzenegger im Kampf der Geschlechter gegen eine smarte Roboterdame. T3 frönt in von Größenwahn gekennzeichneten Actionsequenzen einer im digitalen Zeitalter fast rührend und altmodisch anmutenden Zerstörungswut. Jonahan Mostow liefert eine bis in die Farbgebung nachempfundene Kopie von James Camerons T2. Ein 175-Millionen-Dollar-Spektakel nach Erfolgsrezept, mit erheblichen Schauwerten und einem durchtrainierten, in die Jahre kommenden Action-Superstar Arnold.“ (tip) City

Till Eulenspiegel Deutschland/Großbritannien/Belgien 2003, R: Eberhart Junkersdorf

„Till Eulenspiegel will seinen Großvater besuchen, wobei er allerhand chaotische Abenteuer zu bestehen hat, weil er seinen in Luft aufgelösten Verwandten binnen zweier Tage aus seiner misslichen Lage befreien soll. Nebenbei bewahrt er einen kindlichen König vor dessen niederträchtigen Beratern und bekommt das schönste Mädchen von Boomstadt. Deutscher Zeichentrickfilm, der zu Gunsten seiner Massenkompatibilität viel Charme verspielt und mit der literarischen Vorlage allenfalls das Klischee vom Schelm gemein hat.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV

Tränen der Sonne USA 2003, R: Antoine Fuqua, D: Bruce Wills, Monica Bellucci

„‚Tränen der Sonne‘ strömen in diesem Actionfilm von Antoine Fuqua mit Blut und Schweiß um die Wette. Bruce Willis spielt den Anführer einer Spezialeinheit der U. S. Navy Seals, die im nigerianischen Dschungel Kopf und Kragen riskiert, um eine von Monica Bellucci verkörperte Ärztin zu retten. Während die Soldaten sterben wie die Fliegen, von denen sie umschwirrt werden, blendet die Bellucci mit ihrer Schönheit auch die hinterhältigsten Feinde und übersteht so selbst den schlimmsten Kugelhagel. Ihr Lippenstift ist am Ende des Films genauso perfekt aufgetragen wie am Anfang - er ist nicht nur kussfest, sondern sogar schussfest.“ (Der Spiegel) City

Tricks USA 2003, R: Ridley Scott, D: Nicholas Cage, Alison Lohman

„Tricks“ sollte Pflichtobjekt für Ridley-Scott-Studien werden, als Beispiel dafür, wie sich ein Regisseur, der in Selbstgefälligkeit zu ersticken drohte, auf sicheren Boden zurückhangelt, ähnlich Steven Spielbergs spielerischem Befreiungsschlag „Catch me if you can“. Zufällig handeln beide Filme von Betrügern, doch „Tricks“ ist wesentlich komplexer, besteht er doch aus drei Geschichten, von denen jede einen Film trüge. Zum einen geht es um einen Kranken, dessen Neurosen ihn isolieren; zum zweiten um einen Betrüger und seinen Kumpel, die den großen Coup planen; schließlich um einen Vater, der plötzlich mit einer 14-jährigen Tochter konfrontiert wird, von deren Existenz er nichts wusste. Jeder Film schließt einen Vertrag mit seinem Publikum, schon mit Trailer und Plakat. Der Kontrakt, den „Tricks“ anbietet, läuft auf ein Psychodrama hinaus, in dem sich Vater und Tochter - beide auf ihre Art gestört - aneinander aufrichten. Auf dem Weg dahin bringt uns Scott zum Lachen, klopft uns weich fürs Happy-End - und reißt dann den Vertrag genüsslich entzwei.“ (Die Welt) City

Triple Matrix USA 1999 & 2003, R: Larry Wachowski, Andy Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

In zusammen 403 Minuten kann man jetzt die ganze Matrix in einem Run vor sich abspulen lassen. Cinemaxx

U

Der unbekannte Orson Welles Wherever he lay his hat 1968-85, R: Orson Welles / Originalfassungen mit Untertiteln

„Orson Welles ist einer der großen Mythen der Filmgeschichte. Nach dem sensationellen Erfolg mit ‚Citizen Kane‘ wurde er zum Feindbild der Hollywood-Studios und konnte in seinem ganzen Leben nur noch 11 Filme realisieren, immer wieder behindert durch Produzenten. Daneben stehen unzählige angekündigte, manchmal begonnene, aber nie zu Ende geführte Projekte und einige kürzere Werke, die lange als verschollen galten. So z.B. diese fünf kurzen Filme, die vom Filmmuseum München restauriert wurden: ‚London‘ (1968 - 1971), ‚The Magic Show‘ (1976 - 1985), ‚Moby Dick‘ (1971), ‚The Spirit of Charles Lindbergh‘ (1984), ‚Vienna‘ (1968). Alle Filme werden in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.“ (Kommunalkino) Kino 46

Unter dem Sand Frankreich 2000, R: Francois Ozon, D: Charlotte Rampling, Bruno Cremer/ Originalfassung mit Untertiteln

“Maries Trauer ist unbestimmt, sie hat keinen Leichnam, den sie beweinen kann. Nachdem ihr Mann beim Baden im Urlaub auf rätselhafte Weise verschwand, ist sie eine unerlöste Grenzgängerin zwischen Realität und Halluzination geworden. Sie leugnet sein Verschwinden, beharrt darauf, mit ihm weiter ihr Leben zu teilen. Ozon erzählt mit berückender, zärtlicher Konkretion von Verlust und Trauerarbeit. Seiner Hauptdarstellerin Charlotte Rampling gelingt eine atemberaubende Gratwanderung zwischen Distanz und Zugänglichkeit.“ (tip) Atlantis

Urteil von Nürnberg USA 1961, R: Stanley Kramer, D: Spencer Tracy, Marlene Dietrich

„Burt Lancaster, Marlene Dietrich, Richard Widmark, Spencer Tracy und Maximilian Schell in einer sich zu voller epischer Breite aufschwingenden Hollywood-Bearbeitung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und der neuen Allianz, in der die fuckin‘ Nazis weißgewaschen und zu demokratischen Partnern mutiert werden, wechseln sich Gerichtsszenen und Rückblenden ab, und ganz ganz gerecht und betulich geht es bei der Wahrheitsfindung zu.“ (taz) Atlantis

V

Väter Deutschland 2002, R: Dani Levy, D: Sebastian Blomberg, Maria Schrader

“Bauch- statt Kopfgefühl, das passt zu ,Väter‘. Levy drehte einen jener großen kleinen Filme, die sich präzise, glaubwürdig und mit hohem Empathiefaktor einer alltäglichen Tragödie widmen: Worka- und Alkoholiker Marco wird von seiner grenzhysterischen Ehefrau Melanie verlassen. Sohn Benny ist schon bald Waffe im Scheidungskrieg. Als Marco das Besuchsrecht entzogen wird, dreht er durch. Levys Drama beweist einmal mehr, was bei einem Film das Wichtigste ist: ein gutes Skript. Und dass subtile Schauspieler mehr wert sind als eine Steadycam. Denn „Väter“ besticht durch Wirklichkeitsnähe: Es gibt kein Gut, kein Böse, das (Fehl-)Verhalten der Protagonisten ist so schmerzlich bekannt, dass man sie mitunter verzweifelt schütteln möchte. Darin werden sich viele Paare wiedererkennen. Und das ist gut so.“ (Cinema) City

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

Die Versuchung des Padre Amaro Mexiko/Spanien 2002, R: Carlos Carrera, D: Gael Garçia Bernal, Sancho Gracia

„‚Blasphemie!‘, empörte sich die katholische Kirche angesichts von Carlos Carreras rustikalem Liebes-Melodram über die Verfehlungen eines jungen Priesters in einer abgelegenen Dorfgemeinde. Carreras provokante Haltung sowie der Charme von Shooting-Star Gael Garçia Bernal sorgten dafür, dass der größte Skandal der mexikanischen Filmgeschichte auch einen neuen Besucherrekord aufstellte und zehn mexikanische Filmpreise gewann.“ (tip) City

Vier Freunde und vier Pfoten Deutschland 2003, R: Gabrielle Heberling, D: Alexander Gaul, Martha Reckers

„ Tierisch pfiffig: Mit Hund und Verstand lehren vier kleine Detektive einem Erbschleicher das Fürchten.Ohne erhobenen Zeigefinger verknüpft Regisseurin Gabrielle Heberling in ihrem Kinodebüt ernsthafte Themen wie Toleranz und Freundschaft mit kindgerechter Action.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Aladin BHV

W

Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene

„Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen. Gerade wegen dieser Wahrhaftigkeit rührt ‚Whale Rider‘ zu Tränen. Wenn die kleine Pai während einer Schulaufführung mit bebender Stimme für ihren nicht erschienenen Großvater ein Maori-Gedicht rezitiert, werden ihre feuchten Augen nicht die einzigen im Kinosaal sein.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca OL

Wilbur Wants To Kill Himself Dänemark, Großbritannien/Deutschland 2002, R: Lone Scherfig, D: Jamie Sives, Adrian Rawlins

Der Titel passt, denn tatsächlich versucht der junge Glasgower Wilbur im Laufe des Films immer wieder, sich umzubringen. Aber zum Glück beherrscht er diese Kunst genauso wenig wie die Dänen in Lone Scherfig vorherigem Film „Italienisch für Anfänger“ die romanische Sprache. Die Regisseurin zeigt ihre Protagonisten gerne beim Scheitern, aber dies macht sie so liebevoll komisch, dass man sich in ihren Filmen schnell heimelig fühlt.

So einen zusammengewürfelten Haufen von Charakteren wie hier, die im Grunde schon als Verlierer abgestempelt sind, sich dann aber zu einer Ersatzfamilie zusammenfinden, hat Lone Scherfig auch schon in „Italienisch für Anfänger“ beschrieben. Hier malt Scherfig nun ihre Lieblingsgeschichte auf eine größere Leinwand, und sie traut sich auch, dabei tiefer zu gehen. Denn sie nimmt den Lebensüberdruss von Wilbur ernst und so ist dies keine gemütliche schwarze Komödie, sondern ein bewegendes Familiendrama.(hip) Cinema, Wall-Lichtspiele OL

Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess

„Die Sommerferien drohen für die ‚wilden Kerle‘, eine quirlige Rasselbande, zur Katastrophe zu werden. Nicht nur, dass ignorante Eltern Hausarrest verhängen, besetzt zu allem Überfluss eine Clique halbwüchsiger Rüpel auch noch den Bolzplatz, sodass der Fußball-Sommer ins Wasser zu fallen droht. Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber deutliche Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Casablanca OL, Passage BHV

Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer

„Die deutsche Fußball-Nationalelf droht, bei der Weltmeisterschaft 1954 frühzeitig zu scheitern. Ihr Essener Stürmer Helmut Rahn erkämpft sich einen Stammplatz in der Mannschaft. Sein daheim gebliebener Taschenträger, ein fußballfanatischer Junge, muss derweil mit ansehen, wie sein Vater aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt und den familiären Zusammenhalt bedroht. Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) Schauburg, Gondel, CinemaxX, CineStar, Cinemaxx DEL, Wall-Lichtspiele OL, Cinemaxx OL, Apollo BHV

Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson

“Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ,Besser geht‘s nicht‘ und ,Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) City