der kommentar
: Zum Glück gut bewacht

Bei Big Brother wurden des Nachts Judenwitze erzählt. Ein Skandal? Kein größerer als die Sendung selbst

Es gibt Menschen, über die man, um sie zu charakterisieren, mittlerweile nicht mehr sagt, der oder die sei sehr dumm, zudem eitel und aufdringlich dazu. Über solche Menschen macht man heute nicht mehr viele Worte, man sagt nur noch: „Der gehört in den Big-Brother-Container.“

Dass die größte anzunehmende Dummheit, nämlich live im deutschen Fernsehen Judenwitze zu erzählen, bei „Big Brother“ Wirklichkeit wurde, ist also nicht weiter verwunderlich: Hier versammelt sich seit Bestehen der Köln-Hürther Container die geistlose Elite des Landes. Solche Leute reden dann eben, was solche Leute eben reden.

Premiere-Chef Georg Koflers Erklärungsversuche allerdings lassen an der Eignung des Mannes zweifeln, einen Fernsehsender zu führen: Man habe Personal dafür bezahlt, sagte Kofler der taz, das den Container-Bewohnern die Achtung der Menschenwürde beibringen soll. Dabei müsste Kofler doch wissen: Wer intelligent genug ist, keine Judenwitze zu erzählen, insbesondere nicht im Fernsehen (also minimal intelligent), der würde sich sowieso nicht als Big-Brother-Kandidat casten lassen.

„Big Brother“ sei „die bestüberwachte Live-Sendung im deutschen Fernsehen“, hat Kofler noch gesagt. Gut zu wissen, dass da so schnell keiner ausbrechen kann. KUZ