Die Renten sind sicher – für wenige

betr.: „Kleine Verteidigungsmauer für Akademiker“, taz vom 23. 10. 03, „Renten-Notpaket losgeschickt“, taz vom 25. 10. 03

Hat sich irgendjemand in der taz oder in der SPD-Fraktion mal klargemacht, dass es Schul- und Ausbildungszeiten nach dem 17. Geburtstag gibt, die weder bezahlt sind – wie eine Lehre oder eine Krankenschwesterausbildung – noch zu einem akademischen Abschluss führen? Dass ErzieherInnen, MTAs, CTAs, PTAs, AltenpflegerInnen von der Abschaffung des angeblichen Akademikerprivilegs genauso betroffen sein werden wie Schulabbrecher, die nach dem 17. Geburtstag ihren Hauptschulabschluss nachholen oder Jugendliche, die mangels Lehrstelle ein Berufsgrundbildungsjahr machen oder junge MigrantInnen, die verspätet eingeschult werden, oder ein, zwei Schuljahre wiederholen müssen und deswegen erst mit 18 Jahren ihren – für viele Ausbildungsberufe inzwischen notwendigen – Realschulabschluss haben?

Viele AkademikerInnen trifft es dafür nicht – MinisterInnen, StaatssekretärInnen, RichterInnen, LehrerInnen, ProefessorInnen – sie alle sind Beamte, und da zählt die Anrechnungszeit, die ja erhalten bleibt, und nicht deren Bewertung für die Rente.

UTE FINCKH, Berlin

betr.: „Politiker sollen privat vorsorgen“, taz vom 27. 10. 03

Solche Vorschläge sind einfach gemacht, wenn man nicht fürchten muss, dass sie in die Tat umgesetzt werden. Und wer sollte sie wohl umsetzen? BARBARA KIRSCH, Lüneburg

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