Roth wünscht Wahlaufruf

BERLIN taz ■ Um den grünen Streit über die Ausrichtung des Bundestagswahlkampfs einzudämmen, möchte Parteichefin Claudia Roth statt einer „Wahlaussage“ einen „Wahlaufruf“ verfassen. So soll offenbar eine Verwechslung des Inhalts mit einer „Koalitionsaussage“ fortan vermieden werden. Der Wahlaufruf solle die Eigenständigkeit der Grünen betonen und keinesfalls eine Ampelkoalition mit SPD und FDP als „Zielbestimmung“ enthalten, sagte Roth am Montag. Es müsse aber deutlich werden, dass die Grünen „auch bereit sind, Regierungsverantwortung zu übernehmen“, ergänzte sie. Tags zuvor hatte sich Roths Ko-Chef Cem Özdemir relativ deutlich gegen eine Wahlaussage zugunsten einer Ampel ausgesprochen. Viele grüne Landesverbände wehren sich wegen des grünen Abstands zur FDP dagegen, sich im Wahlkampf laut für eine Ampelkoalition auszusprechen, selbst wenn dies die einzige Möglichkeit der Machtbeteiligung nach der Wahl wäre. Ein Parteitag im Mai soll die Wahlaufrufaussage beschließen. UWI