Auf der Suche nach der Bremer Lösung

In der City gibt es weniger Einzelhandel als in anderen Städten. Jetzt sollen neue Flächen erschlossen werden

Das Einzelhandelsangebot in der Bremer Innenstadt weist Defizite auf. Dies attestiert ein Gutachten, das vom Bauressort in Auftrag gegeben wurde. Laut der Studie liegen in Bremen nur 16 Prozent der Einkaufsflächen im Stadtzentrum, in anderen Großstädten hingegen 24 Prozent. Potenzial wird vor allem im Bereich des Hanseatenhofes und des Ansgarikirchhofes gesehen. Wie genau die Innenstadt umgestaltet werden soll, wird derzeit ausgelotet, unter anderem bei einer Sitzung des Beirats Mitte am vergangenen Montag.

Der Beirat diskutierte die Ergebnisse der jüngsten Studie mit dem neuen Stadtbaudirektor Franz-Josef Höing, Marianne Grewe-Wacker vom Wirtschaftsressort und ExpertInnen aus dem Einzelhandel. Mögliche Investoren – wie etwa die in Oldenburg und Hamburg tätige ECE-Gruppe – nahmen nicht teil. Dass es Interessenten gibt, bestätigt der Sprecher des Bauressorts Michael Ortmanns. Derzeit würden Gespräche geführt.

„Die Ecke Richtung Brillkreuzung ist abgehängt“, so der Beiratssprecher Michael Rüppel (Grüne). Die Entwicklung einer Lösung sei jedoch „ein Prozess, der Jahre dauern wird“. Konkrete Projekte, etwa zur Ansiedlung einer Shopping-Mall am Hanseatenhof, gäbe es bislang noch nicht. Laut Ortsamtsleiter Robert Bücking sind sich Bau- und Wirtschaftsressort sowie die Einzelhandels-VertreterInnen einig, dass neue Flächen nur als „Anrainer des öffentlichen Raums“ entstehen sollen – nicht als in sich geschlossene Einkaufszentren. „Die gewachsenen Strukturen sollen keinen Schaden nehmen“, so Bücking.

Bis zum Sommer solle eine „Bremer Lösung“ entwickelt werden, sagt Grewe-Wacker. Wichtig sei, dass „Wirtschafts- und Bauressort Seite an Seite mit der BIG Spielregeln für eine Quartiersentwicklung finden“, die Einkaufs-, Wohn-, Büro- und Gastronomieflächen mischt. Die Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) führe derzeit Gespräche mit den Eigentümern der Gebäude „rund um C & A und Kaufhof“, so Ortmanns. Schließlich seien die Gebäude vermietet. Denn: „wenn, dann gibt es dort eine neue Gestaltung“. THA