Auch Karsai moniert Wahl

Mehr als vierzig Beschwerden nach Präsidentenwahl in Afghanistan. Beginn der Auszählung erneut verschoben

KABUL afp ■ Vier Tage nach der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben Amtsinhaber Hamid Karsai und drei weitere Kandidaten Beschwerden bei der amtlichen Wahlkommission eingereicht. Insgesamt seien bis gestern 43 Eingaben bei der Kommission eingegangen, teilte ein Sprecher des Gremiums mit. Die Wahlbehörde verlängerte die Beschwerdefrist um 48 Stunden bis Donnerstagabend. Auch die Stimmauszählung soll frühestens heute beginnen. Einer Nachwahl-Umfrage zufolge erreichte Karsai bei dem Urnengang die absolute Mehrheit.

Neben Karsai hätten sein Hauptkonkurrent Junis Kanuni, Mohammed Mohakik und Ghulam Faruk Nidschrabi schriftliche Eingaben gemacht, sagte der Sprecher der Wahlbehörde. Zum Inhalt der Beschwerden machte er keine Angaben. Die Eingaben würden von der Wahlbehörde und einem unabhängigen, internationalen Gremium untersucht.

Der einflussreiche afghanische Kriegsherr und Präsidentschaftskandidat Abdul Raschid Dostum erklärte, er wolle das Ergebnis der Präsidentschaftswahl nach der geplanten Untersuchung durch die unabhängige Kommission akzeptieren. Unmittelbar nach der Wahl hatten insgesamt 14 Konkurrenten Karsais Beschwerden wegen Unregelmäßigkeiten geäußert.