Gedächtnis der Orte III

„Verwalter war ein schwer kriegsversehrter SS-Offizier, der mit der Peitsche in der Hand und mit Hilfe eines großen Hundes ,seine Russen‘ (10-15) zur Arbeit antrieb. Viele der Zwangsarbeiter liefen barfuß, sahen abgemagert und krank aus.“ So beschreibt der Augenzeuge Josef Schulte, was er auf dem Gräfenhof (Foto) gesehen hatte. Der landwirtschaftliche Großbetrieb liegt in der Ortsmitte von Brück. Die Nationalsozialistische Wohlfahrt (NSV) hatte hier eine Schweinemästerei für 4.000 Tiere eingerichtet.

Das ehemalige Zwangsarbeiterlager und der Bauernhof wurden inzwischen in eine schmucke Wohnanlage umgebaut. Sabine Würich fotografierte die Idylle vor zwei Jahren für ihr Buch „Das Gedächtnis der Orte – Spuren nationalsozialistischer Verbrechen in Köln“ (Emons Verlag Köln, 19 Euro). Fotos daraus sind noch bis zum 14. November im EL-DE-Haus Köln, Appellhofplatz 23-25, zu sehen. Einige von ihnen stellt die taz in unregelmäßiger Folge vor. SCH