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15.000 Redakteure an Tageszeitungen können auf die zweite Runde der Tarifverhandlungen hoffen, die am Donnerstag in Frankfurt begonnen hat. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage eine längere Wochenarbeitszeit, weniger Urlaubstage und Kürzungen beim Urlaubsgeld verlangt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Gewerkschaft Ver.di lehnen dergleichen ab. Stattdessen bieten sie Öffnungsklauseln für Verlage in einer Notlage an.

Frank Schirrmacher (44), Herausgeber, Redakteur, Publizist, Autor, Essayist und Tausendsassa von FAZ und FAS, hat sich eine Missbilligung des Deutschen Presserates eingehandelt. Nach Informationen des Branchendienstes kress hat Schirrmacher gegen die Sorgfaltspflichten nach Ziffer 2 des Pressekodex verstoßen. Dabei geht es um seinen Artikel „Absteiger – die Wirtschaftswoche findet Fakten ‚absolut unbedeutsam‘“ vom 23. Dezember 2002. Der Ausschuss bemängelte vor allem an Schirrmachers Bemerkung: „Die Lüge und ihre Revokation sind im System schon eingebaut …“, die er als Tatsachenbehauptung zu Lasten der Wirtschaftswoche und ihres Chefredakteurs Stefan Baron wertet. „Zum Beleg der Behauptung liefert der Autor des Beitrages im Übrigen keinen Beweis“, so der Ausschussvorsitzende Manfred Protze. Zum Abdruck ist die FAZ nicht verpflichtet. (taz)

Georg Kofler (46), Chef des Bezahlsenders Premiere, ist sich lange vorgekommen wie „der Geschäftsführer eines Juweliergeschäftes, dessen Schaufensterscheibe eingeschlagen war“. Grund war das geknackte Verschlüsselungssystem Betacrypt. Am Donnerstag um genau 12.00 Uhr nun hat Kofler das neue Verschlüsselungssystem Nagravision in Betrieb genommen. Wer Premiere bisher mit gefälschten oder manipulierten so genannten Smartcards gesehen hat, sieht künftig gar nichts mehr. Von Betacrypt verabschiedete sich Premiere mit einer ironisch gemeinten Todesanzeige (siehe Abbildung). (taz)