Scharon bleibt Feldherr

Abzug aus Gaza bis Sommer 2005. Militäroffensive wird ausgedehnt. Fünf Palästinenser bei Luftangriffen getötet

JERUSALEM ap ■ Die Räumung der jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen soll laut Israels Premier Ariel Scharon im Sommer 2005 abgeschlossen sein. Eine Volksabstimmung zu dem von ihm befürworteten Rückzug lehnte er gestern in einer Sitzung des Verteidigungs- und Auswärtigen Ausschusses des Parlaments ab, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. Beginnen soll der Rückzug aus dem Gaza-Streifen demnach im Mai 2005.

Scharon erklärte in der Sitzung auch, dass er die Offensive im Gaza-Streifen, die gestern in ihre dritte Woche ging, weiter ausdehnen will, um einen sicheren Abzug zu gewährleisten. Ursprünglich war die Offensive vor allem gestartet worden, um Raketenangriffe militanter Palästinenser zu unterbinden.

Bei israelischen Luftangriffen im Gaza-Streifen wurden gestern Nacht fünf Palästinenser getötet. Insgesamt drei Mitglieder der Hamas kamen im Flüchtlingslager Dschebalija sowie nahe des Ortes Beit Lahija ums Leben. In beiden Fällen sollen die Palästinenser versucht haben, Sprengsätze zu platzieren. Israelische Panzer stießen auch wieder in das Flüchtlingslager Rafah vor. Kampfhelikopter feuerten nach palästinensischen Angaben Raketen ab; dabei starben zwei Bewohner. Die israelischen Streitkräfte sprachen von einem Routineeinsatz.