Kommentar: Oppositionsführer, bedrängt
: Rüttgers in Nöten

Die SPD kann sich freuen: Spätestens mit den erneuten Putschgerüchten ist das Rennen um die Landtagswahl wieder offen. Wie vor fünf Jahren, als die Christdemokraten wegen der Spendenaffäre an sich selbst scheiterten, droht Jürgen Rüttgers die zweite Niederlage im Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten. Schlimmer noch: Geht der Oppositionsführer seine Gegner nicht offensiv an, droht seine Entmachtung sogar noch vor der eigentlichen Wahl.

Damit aber hätte die CDU jede Chance auf einen Sieg wohl endgültig verspielt – nichts missfällt der immer noch konservativ orientierten Wählerschaft mehr als innerparteiliche Machtkämpfe, wie schon durch die teilweise massiven Verlusten bei der Kommunalwahl eindrucksvoll demonstriert. Rüttgers‘ Chance: Jeder Putsch dürfte die Partei zumindest in Nordrhein-Westfalen auf lange Sicht unwählbar machen – wie auch seine Gegner wissen. ANDREAS WYPUTTA