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: Einsparungen, Umstrukturierungen, Befürchtungen und Hoffnungen

75 Millionen Euro müssen die drei großen Berliner Universitäten (FU, HU, TU) in den kommenden fünf Jahren einsparen. Rund 230 von 1.200 Professorenstellen werden wegfallen. Zur Abstimmung haben die drei Unis die „Konferenz der Berliner Universitäten“ (KBU) gegründet.

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„Alle Fachbereiche bleiben in Berlin erhalten“ – lautet gleichwohl das trotzige Credo der Berliner Hochschulen. Allerdings wird es zu einem „Fächerkarussell“ kommen: TU und HU geben ihre Lehrerausbildung an die FU ab, die wiederum zehn Studiengänge einstellt und Angebote wie Indologie oder Evangelische Theologie an die HU weiterreicht.

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Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) widerspricht Befürchtungen, durch die Umstrukturierung könnten in Berlin bis zu 10.000 Studienplätze verloren gehen: „Höchstens ein paar hundert.“

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Sicher ist: Obwohl sich die Kapazitäten der Berliner Universitäten verkleinern, gibt es einen regelrechten Bewerberansturm: Für die rund 5.000 FU-Studienplätze gab es 22.000 Bewerber, an der HU mehr als 20.000 um 4.600 Plätze.

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Höchst unsicher ist dagegen, ob bezüglich der Strukturreform schon das letzte Wort gesprochen wurde. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) zum Beispiel ist mit den Hochschulverträgen unzufrieden – Ende Oktober wird sich das Abgeordnetenhaus mit ihnen befassen.

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Die Universitäten hoffen, dass die noch geltenden Rechtsregelungen nicht angetastet werden.