Schauspielpremiere
: Wahlverwandtschaften

Vor zweihundert Jahren veröffentlichte Johann Wolfgang von Goethe seinen Roman „Die Wahlverwandtschaften“, in dem er die Geschichte des Paares Eduard und Charlotte erzählt, die – einer ersten Ehe und den Wirrungen des Verliebtseins glücklich entronnen – sich im gegenseitigen Respekt und stets vernünftig ihren Angelegenheiten und einander widmen, wobei es hilfreich ist, dass beide ihren Lebensunterhalt nicht durch eigener Hände Arbeit verdienen müssen, sich also ganz ihren Neigungen hingeben können.

Das wäre an und für sich natürlich erfreulich für die beiden Liebenden, aber für den Rest der Welt keineswegs aufregend. Es begibt sich indes, dass ein alter Freund Eduards auf dessen Wunsch einziehen soll, woraufhin auch Charlotte sich weitere Gesellschaft in Form ihrer Nichte wünscht. Und so kommt es, wie es (zumindest in einem Roman, oft genug aber auch im Leben) kommen muss: Man verliebt sich in den jeweils anderen, die Zuneigung wird erwidert und am Ende gibt es viel Leid und Elend, die neuen Neigungen (zumal außerhalb von Ehe und Sitte stehend) lassen sich leider nicht praktisch leben.

Marcel Klett und Regisseur Philip Stemann, der in Bremen schon das „Vorspiel“ von Csaba Mikó inszeniert hat, haben den Roman in Bremen für die Bühne adaptiert. Die Besetzungsliste führt übrigens auch einmal wieder den wunderbaren Detlev Greisner. ASL

Samstag, 20 Uhr, Neues Schauspielhaus