Irak-Besatzung finanziell abgesichert

US-Repräsentantenhaus verabschiedet 87,5 Milliarden Dollar für Irak und Afghanistan. Die Gewalt im Irak dauert an: US-Soldaten töten vier Zivilisten

WASHINGTON/BAGDAD dpa/afp/ap Das US-Repräsentantenhaus hat gestern für den Militäreinsatz und den Wiederaufbau in Irak und Afghanistan finanzielle Mittel in Höhe von 87,5 Milliarden Dollar (etwa 74,5 Milliarden Euro) bewilligt.

Die Verabschiedung gilt als Erfolg für US-Präsident George W. Bush, der auf eine schnelle finanzielle Unterstützung insbesondere in Irak gepocht hatte. Über das Finanzpaket muss in der kommenden Woche noch der Senat entscheiden. Die Zustimmung ist wahrscheinlich, da sich beide Kammern schon am Mittwoch darüber geeinigt hatten. Mit knapp 65 Milliarden Dollar ist der Löwenanteil der Summe für die US-Truppen in beiden Ländern vorgesehen, 18,6 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau im Irak.

Auch genau ein halbes Jahr nach dem Ende der größeren Kampfhandlungen bestimmen Gewalt und Anschläge den Alltag im Irak. Bei schweren Zusammenstößen zwischen US-Soldaten und der irakischen Bevölkerung wurden gestern im Bagdader Vorort Abu Ghraib 2 Iraker getötet und 17 verletzt. Nach irakischen Angaben begannen die Auseinandersetzungen, als US-Soldaten versuchten, eine mit Marktständen blockierte Straße wieder zu eröffnen. Nach US-Militärausgaben wurden auch zwei US-Soldaten verwundet, als jemand Handgranaten auf US-Soldaten auf dem Platz schleuderte. Bei einem Bombenanschlag in Chaldija westlich von Bagdad wurde zudem ein US-Soldat getötet.

Die US-Truppen riegelten unterdessen Udscha, das Geburtsdorf von Saddam Hussein, ab. Die US-Regierung hält es nach einem Bericht der New York Times für möglich, dass Saddam Hussein eine direkte und bedeutende Rolle bei den Anschlägen spielt.