Bei Bremern daheim

St. Pauli verpasst im Heimspiel bei Werders Amateuren mit einem 0:1 den Anschluss an die Aufstiegsplätze

Bremen/Hamburg taz ■ Die rund 400 eingefleischten Fans der Werder Amateure dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie hörten, dass St. Pauli zum heimischen Regionalligaspiel mit 6.000 Fans aus Hamburg anreisen würde. Also wurde aus der üblichen Hundertschaft Bremer immerhin eine kleine Tausendschaft die das 1:0 ihres Teams und die damit verbundene Tabellenführung feiern konnten.

Dabei hatte für die St. Pauli-Fans alles so gut angefangen. Auf dem Bahnhofsvorplatz spielte das Konzertorgelunternehmen Klaus Renaldi jr. den Gästen mit „Mondnacht auf der Alster“ extra ein Begrüßungsständchen.

Ein Soundtrack, der nach dem verpassten Anschluss an die Aufstiegsränge wohl in „Mondnacht über St. Pauli“ umgedichtet werden sollte. Es war denn auch schlicht zum Heulen, was die Kicker von Franz Gerber, die sich angesichts des Fansupports bei den Bremern zuhause fühlen durften, darboten.

Dabei fragten sich Beobachter bereits bei der Aufstellung von Franz Gerber, ob es ihm lediglich um die Verhinderung von Gegentoren oder gar um die Verhinderung eines gesamten Spielaufbaus ging. Sieben Defensivkräfte bot Gerber auf und mit dem desolaten Festus Agu wieder nur einen Stürmer.

Das Ziel „Verhinderung von Gegentoren“ war jedenfalls schon ab der 24. Minute nicht mehr erreichbar. „Soforthilfe“ (Franz Gerber) Willem Hupkes provozierte in seinem ersten Spiel für St. Pauli eine gelbe Karte und den Freistoß, der zum 0:1 durch einen Kopfball von Manuel Friedrich führte. Immerhin konnte man nach 90 Minuten festhalten, dass Gerber das Verhindern des gesamten Spielaufbaus gelungen war. Die späten Einwechslungen der Stürmer Audenzio Musci und Rico Hanke durch Gerber änderten daran auch nichts mehr. FOLK/FOG

St. Pauli: Hollerieth - Nascimento, Morena, Matthies, Gunesch - Mayer (83. Uilacan), Bobrowski, Gruszka, Hupkes (48. Musci), Bounoua - Agu (83. Hanke)

Tore: 1:0 Friedrich (24.)