Ab die Post nach Hameln

In der Planung diskret: „ppp“ – ein public-private-Knast für Bremen?

bremen taz ■ Offiziell prüft das Justizressort noch die Vorschläge von Richtern und Gewerkschaft. Die wollen die Verlegung von Bremer Jugendstraftätern nach Hameln verhindern – sogar um den Preis, dass die unter 21-Jährigen nun doch im Erwachsenenvollzug in Oslebshausen unterkämen. Unterdessen macht das Justizressort dem Senat schon andere Vorlagen: Bremen solle sich auf den Vollzug an erwachsenen Männern konzentrieren, Jugendliche nach Hameln und Frauen mit Langzeitstrafen nach Lübeck schicken. Im Blockland, dem bisherigen Jugend- und Frauenknast, soll dann ein Neubau errichtet werden.

Über dessen Kosten ist so wenig bekannt wie über die für die Verlegung Bremer Jugendlicher nach Hameln. Über letzteres wird noch verhandelt – über Investitionskosten beispielsweise, denn auch in Hameln warten auf die Bremer keine leeren Zellen. Ebenso offen ist die Höhe der Hafttage-Entschädigung an Niedersachsen. Derweil soll der Knastneubau offensichtlich außerhalb des Haushalts finanziert werden: „ppp“, public-private partnership, lautet der Vermerk für Entscheidungsträger. ede