was macht eigentlich ...Thomas Flierl
: Kein Glück haben

Bei der Auswahl von Staatssekretären wird Kultur- und Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) nicht eben vom Glück verfolgt. Im Februar hat er sich von seiner Kulturstaatssekretärin Krista Tebbe getrennt. Offiziell war von „inhaltlichen Differenzen“ die Rede. Die gab es dann auch mit dem Staatssekretär für Wissenschaft: Peer Pasternack hat im Juli hingeschmissen – im Streit um die Studiengebühren. Doch das Pech mit den Staatssekretären scheint eine ganz neue Qualität zu bekommen. Jetzt gibt es schon Ärger, bevor sie ihren Dienst angetreten haben.

Eigentlich soll der Hamburger Professor für Psychiatrie, Michael Krausz, schon seit Oktober neuer Staatssekretär für Wissenschaft sein. Ist er aber nicht. Aus persönlichen Gründen könne er sein Amt erst Ende des Jahres antreten, hat Flierl im Parlament erklärt. Das Unangenehme an dieser Art von persönlichen Gründen ist aber, dass sie mit staatsanwaltlichen Ermittlungen zu tun haben. Es geht um § 331 des Strafgesetzbuches. Genauer: um den Verdacht der Vorteilsnahme und um die Frage, ob Krausz und ein weiterer Professor von einer Pharma-Firma viel Geld erhalten haben, um deren Präparate etwas zu fördern.

Krausz vermutet, hier wolle ihn jemand „ans Messer liefern“. Die Klinik bestätigt, dass man bereits vor zwei Jahren anonymen Anschuldigungen nachgegangen sei – vergeblich. Flierl hält Krausz deshalb trotz wachsender Kritik die Stange. Es gelte die Unschuldsvermutung. Und vielleicht auch das Gesetz der Serie.

JRZ FOTO: AP