Karstadt-Arbeiter enttäuscht

ESSEN taz ■ Auf der gestrigen Mitgliederversammlung der Karstadt-MitarbeiterInnen feierte Verdi die Einigung mit der Konzernspitze als Erfolg. „Wir mussten zwar bittere Pillen schlucken“, sagte Lieselotte Hinz, stellvertretende Verdi-Landesfachbereichsleiterin Handel. Es sei aber gelungen, tausende Kündigungen zu verhindern.

Offensichtlich aber waren die Beschäftigten unzufrieden mit dem Kurs der Gewerkschaft: Statt der erwarteten 1.000 TeilnehmerInnen sind nur 50 der Einladung gefolgt, die Trillerpfeifen blieben im Schrank. Enttäuscht zeigte sich eine Mitarbeiterin der Karstadt-Filiale Essen-Rüttenscheid. „Unsere Kampfkraft ist doch überhaupt nicht ausgenutzt worden“, sagte sie und erntete Applaus der KollegInnen. „Demnächst bekommen wir statt Gehalt Gutscheine.“ Der Konzern hatte mit Verdi Ende der Woche vereinbart, das Urlaubsgeld künftig in Form von Warengutscheinen auszuzahlen und bis 2007 über 5.500 Stellen zu streichen. JOE