Manchmal lustig

Groupies verzweifelt gesucht: Die „Titanic Boygroup“ kommt auf ihrer Deutschlandtour in die Fabrik

Sie sind nicht schön, sie sind nicht mehr jung, sie können nicht singen. Eigentlich gibt es keinen Grund, sich den Auftritt der Titanic Boygroup in der Fabrik anzutun.

Bei Licht betrachtet handelt es sich um drei Herren jetzt auch schon mittleren Alters, die mangels anderweitiger Beschäftigung seit Jahren dem Publikum auf die Nerven gehen, indem sie sich einmal im Monat neue Witze ausdenken. Das nennt sich dann Satire, denn mal wieder so richtig lachen, ruhig auch über die politischen Verhältnisse, das tut gut.

Gerne hält sich das Satiremagazin Titanic auch an harmlosen Bürgern schadlos, indem seine Redakteure unter falschem Namen anrufen oder sich incognito an CDU-Wahlstände in irgendwelche entlegenen Kleinstädte begeben. Auch diese Aktionen dienen der politischen Hygiene, sind aber manchmal lustig.

Wenn die Titanic-Redaktion jetzt aber erwarten sollte, dass man dafür bezahlt, die Ex- beziehungsweise Immer-noch-Redakteure Martin Sonneborn, Thomas Gsella und Oliver Maria Schmitt zu sehen, hat sie sich geschnitten. Zumal die nach eigenem Bekunden nichts anderes im Sinn haben, als „Schecks, Gras, Ecstasy und Weiber“ abzugreifen.

Im Vorfeld weist die Titanic-Redaktion jedenfalls darauf hin, dass sie keine Haftung für körperliche oder seelische Schäden übernehme. „Wir leben in einem freien Land“, erklärt Chefredakteur Sonneborn. „Jeder, der in unsere Lesung kommt, muss selber wissen, was er macht.“

Daniel Wiese

Morgen, 20 Uhr (Einlass ist ab 19 Uhr), Fabrik