Schwuler Bischof spaltet Anglikaner

Erster homosexueller Bischof der anglikanischen Kirche in den USA geweiht

BERLIN taz ■ In den USA ist gestern der erste homosexuelle Priester zum Bischof der anglikanischen Kirche im Beisein von 4.000 Gästen geweiht worden. Die Ernennung von Gene Robinson zum Bischof von New Hampshire ist innerhalb der anglikanischen Kirche umstritten. Seine Unterstützer sehen darin einen historischen Schritt hin zu einer ehrlicheren und integrierenden Kirche. Konservative sind dagegen entsetzt. Gegner hatten Proteste während des Festakts geplant, bevor sie auf der Straße eine alternative Weihe zelebrieren wollten.

Robinson selbst hofft, dass seine Weihe nur der Anfang ist, berichtet BBC. Bereits zuvor hatten Führer der anglikanischen Weltkirche nach BBC-Angaben gewarnt, dass die Einsegnung Robinsons die gesamte anglikanische Kirche spalten könne. „Dies droht der ernsteste Bruch innerhalb des amerikanischen Episkopats zu werden“, warnte Reverend Charles Henery. Der Kirchenhistoriker gehört zu den Gegnern von Robinsons Erhebung in den Bischofsstand. Robinson sagte, er sei gelassen. Er fühle sich in bester Gesellschaft, weil die meisten Bischöfe die Ernennung weiblicher Priester oder Bischöfe genauso wenig akzeptieren würden.