Dammbruch an Chinas Börse

PEKING taz ■ Ein Damm geht an die Börse. Für Chinas umstrittenen Dreischluchtenstaudamm werden Aktien an einheimische Privatanleger verkauft. Der Ansturm scheint gewaltig zu sein –Analysten sagen, dass die Wertpapiere bald hoffnungslos überzeichnet sind. Der Dreischluchtenstaudamm wurde gebaut, um 10 Prozent des gesamten chinesischen Energiebedarfs zu decken. Dafür hat das Jangtse- Elektrizitätsunternehmen mit Hilfe der Regierung den Jangtse-Fluss kilometerlang gestaut und 600.000 Menschen trotz Protesten umgesiedelt. Dennoch ist das Energieunternehmen sicher, mit den Aktien mehr als eine Milliarde Dollar einzufahren. Die Firmenchefs hoffen auf eine 70fache Überzeichnung der Aktien. Offenbar kaufen die Chinesen die Aktie so stark, weil sie den Damm als risikofreie Investition ansehen. Außerdem wissen sie, dass China für seine boomende Wirtschaft vor allem eines braucht: Energie. Finanzkenner sagen, dass andere Marktsegmente unter der Damm-Euphorie leiden. Denn: Anleger ziehen anderswo Geld ab, um in den Staudamm zu investieren. DAS