Darkazanli soll Terrorhelfer von al-Qaida sein

Auf Bitten Spaniens ist der deutsch-syrische Geschäftsmann Darkazanli festgenommen worden. Auslieferung möglich

HAMBURG ap ■ Die Bundesregierung befürwortet eine Auslieferung des in Hamburg verhafteten mutmaßlichen Terrorhelfers Mamoun Darkazanli an Spanien. Eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums sagte, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien, sehe man derzeit keine Hindernisse. Der deutsch-syrische Geschäftsmann war am Freitag auf Bitten Spaniens festgenommen worden.

Der 46-Jährige war nach Ansicht spanischer Ermittler in Deutschland logistisch und finanziell eine Schlüsselfigur von Al-Qaida-Führer Ussama Bin Laden. Bis Darkazanli den spanischen Behörden übergeben wird, können nach Einschätzung von Beobachtern noch Wochen vergehen. Laut Hamburger Oberlandesgericht liegt noch kein offizielles Auslieferungsersuchen vor. Darkazanli sitzt deshalb in vorläufiger Auslieferungshaft. Weil er Widerspruch eingelegt hat, muss das Gericht zudem zunächst die Zulässigkeit einer Auslieferung prüfen.

Im September 2001 war bekannt geworden, dass seine frühere Firma auf einer US-Liste stand, deren Konten wegen Verbindungen zu Bin Laden eingefroren wurden. Gegen den Deutsch-Syrer ermittelt seit Oktober 2001 auch die Karlsruher Bundesanwaltschaft. Für einen deutschen Haftbefehl haben diese Ermittlungen aber offenbar bislang nicht ausgereicht.

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