Einblick (23)

Oliver van den BergKünstler

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

Van den Berg: Ich bin 1988 zum Kunststudium nach Berlin gekommen und lebe noch immer hier, da sich keine wirkliche Alternative zu Berlin angeboten hat. Mein ungleichseitiges Bermudaviereck von Kunst, Familie, Firma und dem, was bei den ersten drei Punkten fehlt, liegt in Berlin, doch es muss nicht immer hier bleiben.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit? Als Verknüpfungs-und Auseinandersetzungszentrale ist Berlin wichtig, wirtschaftlich weniger. Somit ist die Bedeutung Berlins für meine Arbeit zweigeteilt.

Woran arbeiten Sie gerade? Die gerade eröffnete Ausstellung beruht grob gesagt auf der These, dass man an den Produkten des Menschen viel über denselbigen erfahren kann. So gab es Überlegungen zu „Mensch und Maschine“-Analogien und in der jetzigen und anderen Ausstellungen Charakterstudien zu Lkw-Ahängern in Kombination mit einigen Versatzstücken aus dem Lebensraum der Anhänger.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten? Die bereits angedeutete Schizophrenie der Stradt. Die Vielfalt, das Angebot und die Möglichkeiten der Auseinandersetzung sind enorm, doch die wirtschaftlichen Grundlagen zu diesen Bereichen existieren kaum. Daher fällt es mir schwer, ein Sediment dessen, was ich hier mitbekomme, zu erfahren. Es fließt eine Menge, doch es setzt sich wenig ab.