Die Änderung des Finanzsystems

betr.: „Die Sehnsucht nach dem Generalstreik“ von Detlef Kuhlbrodt, taz vom 30. 3. 09

Im Artikel wird der Eindruck erweckt, bei den Demonstrationen am 28. März in Frankfurt und Berlin sei es um die Anprangerung der Bösen gegangen und wir, die Demonstranten seien die Guten. Es mag ja sein, dass einzelne Demonstranten dieses Gefühl hatten. Die Ursachen der Finanzkrise sind jedoch nicht einige böse Banker. Es geht vielmehr darum, unserem Wirtschaftssystem und insbesondere dem Finanzmarkt, die als einziges Ziel des Wirtschaftens nur die Maximierung der Gewinne kennen, Grenzen zu setzen. So fordern wir: Ende von Steueroasen, von Hedgefonds und Derivaten, die Besteuerung von Finanzmarkt-Transaktionen und von Unternehmensverkäufen und vor allem die Belastung derer, die bisher an den Finanzmärkten ungezählte Millionen verdient haben. Es geht also um eine Änderung des Finanzsystems und nicht um Moral oder Unmoral.

Wenn der Autor als Kernpunkt der Demonstrationen den Kampf der Guten gegen die Bösen erkennt, so ist das ein kompletter Unsinn.

THEO TEKAAT, Mainz