Millionenanleihe für den BVB

DORTMUND taz/dpa ■ Der hoch verschuldete Bundesligist Borussia Dortmund kann nach Informationen der Ruhr Nachrichten noch in diesem Jahr mit einer Anleihe in Höhe von 126 Millionen Euro rechnen. Der Londoner Investmentbanker Stephen Lloyd Schechter habe die Prüfung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA abgeschlossen und sei zu einem positiven Ergebnis gelangt, sagte ein Sprecher des BVB- Großaktionärs Florian Homm. Schechter hatte bereits dem ebenfalls verschuldeten Reviernachbarn Schalke 04 eine Anleihe in Höhe von 85 Millionen vermittelt.

Borussia Dortmund hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von 67,7 Millionen Euro angehäuft. Die Verbindlichkeiten des BVB betragen derzeit 118,8 Millionen Euro. Am Sonntag war Gerd Niebaum auf Druck der Öffentlichkeit von seinem Amt als BVB-Präsident zurück getreten. Er wurde als Hauptverantwortlicher für das finanzielle Desaster ausgemacht. Am 14. November soll Niebaums zweimaliger Vorgänger Reinhard Rauball zum BVB-Präsidenten gewählt werden.

Als Geschäftsführer der GmbH & Co. KGaA durfte Niebaum allerdings bleiben, obwohl der SPIEGEL in seiner Montagsausgabe Bereicherungsvorwürfe gegen ihn erhoben hatte. Gerd Niebaum soll demnach im Jahr 1993 am Transfer des Nationalspielers Karl-Heinz Riedle zu Lazio Rom mitverdient haben.

Zur Klärung der Vorwürfe hat der Aufsichtsrat der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA gestern die externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young beauftragt. „Der Aufsichtsrat hat dieses Mandat am Dienstag erteilt, damit die Umstände des Riedle-Transfers lückenlos aufgeklärt werden können“, sagte BVB-Manager Michael Meier gestern gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. „Dr. Niebaum hat mit dieser Sache nichts zu tun. Das muss ich noch einmal nachdrücklich sagen. Und von dem Gutachten erwarte ich eine Bestätigung“, so Meier weiter. Meier hatte dem Spiegel sogar Einsicht in die Kontounterlagen angeboten. HOP