Lehrer werfen Lange Tricks vor

Die Bildungsbehörde unter Senator Rudolf Lange (FDP) hat die Öffentlichkeit mit einer falschen Bilanz über das wahre Ausmaß der Lehrermehrarbeit getäuscht. Dieser Ansicht ist die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Wie die GEW gestern mitteilte, ist aus einem Papier, das den Kammern vorliegt, ersichtlich, dass die Behörde bei ihrem Vergleich der Unterrichtsverpflichtung vor und nach Einführung des Lehrerarbeitszeitmodells zum 1. August einen „üblen Trick angewandt hat“.

In der Bilanz in der Spalte „alte Unterrichtsverpflichtung“ sei nicht notiert, wie viele Stunden tatsächlich im Durchschnitt unterrichtet wurden. Dort ist laut GEW nur die formale Stundenverpflichtung angegeben, die ein Lehrer gemäß früherer Pflichtstundenverordnung maximal hatte. Unterschlagen werde jedoch, dass viele Lehrer weniger unterrichteten, weil sie für besondere Aufgaben wie Fachleitung oder Medienwart Anrechnungsstunden erhielten.

Die GEW-Vorsitzende Stephanie Odenwald empörte sich, die „Bilanzfälschung“ müsse „personelle Konsequenzen haben“. Senator Lange hatte vor zwei Wochen eine Umfrage vorgelegt, wonach nur 46 Prozent der Lehrer nach Einführung des Arbeitszeitmodells mehr und 54 Prozent weniger oder gleich viel unterrichten müssen. wei