HILDE IST DOCH TOT!

Im taz.mag vom 29. 10. 05 erschien ein Text unter der Überschrift „Ein Star, um jeden Preis“. Neulich fiel uns mal wieder auf, wie museal alle Phänomenologie um diese Entertainerin inzwischen wirkt: Sie scheint länger tot als Marlene Dietrich – deshalb floppte auch jüngst der Kinofilm mit Heike Makatsch. Die, schön und gut, mag noch so gute Dreifachwimpern getragen haben: Eine Knef war nur ohne Hautgout zu genießen, als sie noch lebte und so vor sich hin redete. Lohnenswert, unverblümt gesagt, sind ihre Lieder, gerade die letzten: Die Hildegard-Knef-Album-Edition 1972–1980 (Universal, 2009) umfasst buchstäblich alles, was sie nach ihrem Zenit aufgenommen hat, inklusive alkoholisch bewirktem Lallen bei einem Livekonzert. Ein Dokument des Abstiegs mit hastiger Halbwertzeit.