Vielsprachenversteher

Bekannt ist der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard für sein Engagement für Neue Musik. Lieben tut er auch andere Sprachen der Musik. Hauptsache, es sind viele

Die Umgebung für das Werk muss stimmen. Wenn Pierre-Laurent Aimard ein Konzert gibt, addiert er nicht einfach Stücke wie Bilder in schlechten Museen. Da kann schon mal eine Beethoven-Sonate neben Werken von György Ligeti – der den 41-Jährigen zum einzig legitimen Interpreten seiner Klavier-Etüden erklärt hat – oder Charles Ives stehen. Es muss einen doppelten Sinn ergeben, für alle Zuhörer: Ist der Pianist gelangweilt, merkt es das Publikum. Passt das Programm nicht, ist das Publikum gelangweilt.

Einen Namen hat sich der 41-jährige Franzose vor allem durch sein Engagement für zeitgenössische Komponisten gemacht. Mit Olivier Messiaen, Karlheinz Stockhausen und Pierre Boulez hat er zusammengearbeitet, war Solist bei zahlreichen Uraufführungen ihrer Werke. Fasziniert ist Aimard von deren musikalischen Sprachen. Wer Mozart, Beethoven oder Haydn verstehen wolle, brauche nur eine Sprache; für Ligeti, Boulez oder Messiaen müsse man schon mindestens drei sprechen.

In Hamburg präsentiert Aimard einen Streifzug durch drei Jahrhunderte Musik. Auszüge aus Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“ gibt es ebenso zu hören wie Beethovens Sonate Nr. 31 As-Dur und „Two Diversions“ von Elliott Carter. MATT

Di, 7. 4., 19.30 Uhr, Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz