frisches flimmern
: Szenen einer Ehe

Zwei Filme analysieren den Bund fürs Leben, ganz nach dem großen Vorbild Ingmar Bergman.

Vom Ende . . .

Der Anfang ist schon das Ende. Der französische Filmemacher François Ozon („Swimmingpool“) erzählt in seinem neuesten Werk „5x2“ die Geschichte eines Paares rückwärts – aber nicht chronologisch, Ozon erzählt rückwärts. Der Film beginnt mit einem Termin vor dem Scheidungsrichter und schließt mit dem ersten romantischen Treffen des Paares an einem Strand. Fünf entscheidende, gemeinsam erlebte Momente von Marion (Valeria Bruni-Tedeschi) und Gilles (Stéphane Freiss) zeigen die tragische Entwicklung ihrer Ehe: die Scheidung, ein Dinner mit Freunden, die Geburt ihres Kindes, die Hochzeit und schließlich die erste Begegnung der beiden. Ozon geht so der Frage nach, was es bedeutet, ein Paar zu sein. Sein Film handelt von der Sehnsucht nach Liebe und der Verwirklichung von Träumen. Das schon fast gewöhnliche Vorwegnehmen des Endes und die rückwärts gerichtete Erzählweise erzielen ihre beabsichtigte Wirkung und vermitteln Hoffnungslosigkeit und Zuversicht zugleich.

. . . bis zum Anfang

Es ist wie im Bilderbuch: Marion Cole (Kim Basinger) und ihr Mann Ted (Jeff Bridges), ein Kinderbuchautor und -illustrator, leben mit ihrer Tochter Ruth in einem malerischen Ort direkt am Meer. Doch der schöne Schein der Familienidylle trügt. Noch immer leidet die Familie unter dem Verlust ihrer beiden Söhne, die bei einem Unfall ums Leben kamen. Marion versinkt in Lethargie. Die Liebe zu ihrer kleinen Tochter Ruth kommt dadurch zu kurz. Ted flüchtet sich in Affären mit anderen Frauen. Die Folge: Ihre Ehe zerbricht. Erst Teds junger Assistent Eddie (Jon Foster) reißt Marion aus ihrer Melancholie und Trauer. Dann spitzen sich die Ereignisse zu. Tod Williams („The Adventures of Sebastian Cole“) verfilmte die Romanvorlage „Witwe für ein Jahr“ von John Irving. „The Door in the Floor – Die Tür der Versuchung“ ist ein Melodrama über das Glück und Leid der Liebe, das Zerbrechen von Träumen und Erleben von Freiheit. STEFAN ORTMANN