lokalkoloratur
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„Ich habe keine Lust / Als Frühvollendeter schon zu krepieren / Und noch ist was zu machen“, schrieb Peter Rühmkorf einmal. Nun wird der Mann 75 und denkt immer noch nicht ans Aufhören, glücklicherweise. Schriftsteller, die geistig wach und gleichzeitig der Sprache mächtig sind, gibt es in Deutschland nicht allzu viele. Nur, was soll dann das? Eine „Rühmkorf Revue“ mit „850 Exponaten, die der Schriftsteller zeitlebens gesammelt hat“, zeigt von Samstag an das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Museum! Ist es jetzt doch so weit? Es sei „ein wahres Wunder, dass alles heil in irgendwelchen Kisten lag“, teilte Rühmkorf mit. Echte Sammler klingen anders. Wahrscheinlich wollte Rühmkorf einfach nur seinen Dachboden aufräumen und suchte eine elegante Möglichkeit, den Müll zu entsorgen. Und jetzt sitzt er in seiner Övelgönner Wohnung und lacht sich ins Fäustchen. wie