Newcastle-Alarm

Hühnerpestverdacht auf Hof im Kreis Pinneberg, 120 Tiere prophylaktisch getötet. Klarheit in zwei Wochen

Pinneberg dpa ■ Auf einem Hühnerhof im Kreis Pinneberg ist Geflügelpest ausgebrochen. Es gebe Hinweise, dass es sich um die für den Menschen ungefährliche so genannte Newcastle-Krankheit handle, teilte das schleswig-holsteinische Verbraucherschutzministerium gestern in Kiel mit. Rund 120 Hühner seien vorsorglich getötet worden. Ein Labor soll nun klären, ob es tatsächlich die bei Hühnern und Puten hochgradig ansteckende Viruserkrankung ist. Das Ergebnis der Untersuchungen wird in spätestens zwei Wochen erwartet.

Eine amtstierärztliche Untersuchung hatte den Verdacht auf Newcastle-Krankheit bereits am vergangenen Sonnabend bestätigt. Zuvor waren auf dem Hof, auf dem eine Rentnerin privat Hühner hält, mehrere Tiere verendet. „Das Problem war, dass die Halterin die Tiere nicht geimpft hat“, sagte der Sprecher des Kreises Pinneberg, Andreas Köhler. In Deutschland ist die Impfung vorgeschrieben.

Im Gegensatz zur klassischen Geflügelpest wird die Newcastle- Krankheit nicht durch Grippeviren (Influenzaviren) ausgelöst, sondern durch so genannte Paramyxoviren. Diese Erreger können unter anderem von Spatzen übertragen werden. Die Newcastle-Krankheit kann bei Hühnern und Puten, aber auch bei Enten und Gänsen Fieber, Durchfall und Atembeschwerden auslösen. In leichteren Fällen äußert sie sich auch dadurch, dass Legehennen weniger Eier legen.

Vor zwei Jahren grassierte die Newcastle-Krankheit im dänischen Jütland. Damals waren auch im Norden Schleswig-Holsteins die Kontrollen verschärft worden. Ein Übergreifen der Erkrankung konnte verhindert werden.