olympia-nachlese: rauchen für bessere zeiten
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Mit ausgelutschten Klischees über das Rauchen räumt jetzt der chinesische Olympiasieger Liu Xiang auf. Der 21-jährige 110-Meter-Hürden-König von Athen hat einen Werbevertrag beim chinesischen Tabakunternehmen Baisha unterschrieben. Er soll als Werbebotschafter eine neue Zielgruppe für den rauchigen Genuss gewinnen: Leistungs- und Hobbysportler. Dadurch könnte die Zigarette endlich wieder dort hinkommen, wo sie hingehört: in jede Jackentasche. In Zeiten, in denen das Rauchen selbst in irischen Pubs verboten wird, müssen die Konzerne mutig die Flucht nach vorne antreten. In Zukunft sollten deshalb nicht nur Sprinter von der Tabakindustrie verpflichtet werden. Marathonläufer könnten bei Kilometer 25 mal eben eine durchziehen, bevor sie sich wieder auf die Strecke machen; Radprofis könnten im Schlussspurt mit Glimmstengel im Mundwinkel die Ziellinie überqueren; und Fußballtorhüter könnten, wenn der Ball in der gegnerischen Hälfte ist, kettenrauchend am Pfosten lehnen – diese herrlich anmutenden Bilder werden hoffentlich schon bald Wirklichkeit.