: Sag er laut: Auch ich, Dichter!
Das sind natürlich Zahlen, die einen schrecken können: Mehr als 6.000 Bewerbungen gab es in den vergangenen elf Jahren um die Teilnahme beim „Open Mike“, dem Wettbewerb junger deutschsprachiger Literatur, was in veröffentlichter Form wieder eine Schrankwand voll Bücher wäre, und dabei kommt man nicht einmal dazu, seinen Jean Paul zu lesen. Aber vor dem Nadelöhr zur möglichen Ewigkeit sitzen erst noch Ordner, die den Zugang beschränken; so wurden aus dem halben Tausend Zusendungen zur diesjährigen Open-Mike-Ausgabe (Teilnahmebedingungen: Deutsch schreibend, nicht älter als 35 Jahre, noch kein eigenes Buch auf dem Markt) 18 Kandidaten ausgewählt, die auf zwei Tage verteilt in der Literaturwerkstatt ihre Chance suchen. Sie dauert 15 Minuten, und die Jury (Karen Duve, Ingomar von Kieseritzky, Ferdinand Schmatz) hört sich das alles an. Weil es Preisträger geben muss, maximal drei an der Zahl.