Pasko und Sutjagin

GRIGORI PASKO, früher Flottenkapitän, hatte gefilmt, wie ein russisches Militärschiff Atommüll ins Japanische Meer verklappt. Im Juli 1999 wird er zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Dezember 2001 erfolgt eine zweite Verurteilung zu vier Jahren Haft – diesmal wegen Landesverrats. Im Januar 2003 wird Pasko aus der Haft entlassen. Im Dezember 2002 war Pasko mit dem Menschenrechtspreis der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ ausgezeichnet worden. Derzeit gibt Pasko das Magazin Ekologija i Prawo (Ökologie und Recht) heraus.

IGOR SUTJAGIN wurde im vergangenen April wegen „Landesverrats in Form von Spionage“ in Moskau zu 15 Jahren Lagerhaft mit verschärftem Regime verurteilt. Angeblich soll er an eine britische Consulting-Firma – laut FSB eine Tarnfirma des CIA – Informationen aus dem Bereich atomare Bewaffnung weitergegeben haben. Sutjagin selbst behauptet, alle von ihm übermittelten Daten aus der Presse oder anderen frei zugänglichen Quellen zusammengetragen zu haben. Sowohl die Verteidigung als auch Menschenrechtler hatten das Urteil scharf kritisiert. So habe beispielsweise die Vorsitzende Richterin die zwölf Geschworenen mit Suggestivfragen manipuliert und ein entlastendes Gutachten nicht berücksichtigt. Derzeit ist der Fall Sutjagin vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anhängig. Seine Familie weiß derzeit nicht, in welchem Gefängnis Sutjagin einsitzt. BO