was macht eigentlich ...der Weihnachtsmann?
: Kunsthaarbart und 32,5 Kilo tragen

Sie tragen einen echten Vollbart oder einen aus Kunsthaar. Keinesfalls aus Watte. Sie können Deutsch: sprechen und singen, mindestens ein Weihnachtslied. Nicht jeder Student kann es werden: ein Mietweihnachtsmann. Man muss nicht nur eine rote Polyesterrobe, sondern auch folgende Fähigkeiten vorweisen: sich in fünf Stunden neun Kilometer bewegen und 32,5 Kilo Pakete 71 Stockwerke hoch schleppen zu können.

Was fangen diese Idealgewichtler und Herkulesse, die das Nadelöhr der Jobvermittlung passiert haben, nun mit sich und den Kindern unter Tannen an? Eine Rute haben sie jedenfalls nicht dabei! Hmm? „Die Rute muss zu Hause bleiben“, sagt Jörg Schöpfel, Oberweihnachtsmann der Agentur „Heinzelmännchen“: „Die Kinder fürchten sich so schon genug.“

Nun wäre es vielleicht nur ökonomisch, Menschen für den Job zu suchen, die unerwünschte Anhängsel gar nicht erst besitzen. Frauen zum Beispiel dürfen aber keine Weihnachtsmänner sein. „Der taz wird das nicht gefallen, aber die Kunden wollen nun mal Männer“, sagt „Oberweihnachtsmann“ Jörg Schöpfel von „Heinzelmännchen“. Der Weihnachtsmannverleih ist eine Branche, die Frauen und männliche Weicheier ausschließt. Schön müssen die Knechte aber nicht sein. Pickel und großporige Haut lassen sich unter Bart und Gewand verbergen. Da macht es auch nichts aus, wenn Opis und Onkels die schöne Bescherung mit bis zu drei Videokameras pro Familie für die Ewigkeit festhalten. EGG FOTO: REUTERS