Der Laden ist dicht

NRW-Einzelhandel kämpft jetzt im Dunkeln um neue Fans. Sie sollen endlich wieder im Zentrum kaufen

Licht aus in den nordrhein-westfälischen Innenstädten: Der geplagte Einzelhandel will im November abends seine Geschäfte nicht mehr beleuchten. So soll jedeR sehen können, wie duster es den Zentren ohne Karls Metzgerei, Susis Modelädchen und Tante Ernas Elektroladen aussieht. Die Aktion “Helle Köpfe kaufen nicht im Dunkeln“ startet im sauerländischen Grevenbrück, Attendorn, Drolshagen und Meggen. Geschäftsleute aus Köln, Hamm und Bergisch-Gladbach wollen ihre Läden ebenfalls dunkel lassen.

Der Einzelhandel hat es nicht leicht: Er schenkt seinen KundInnen Weihnachtsbeleuchtung und Straßengrün, aber die ziehen lieber zu den bunten Plastik-Malls auf der grünen Wiese. Und die klammen Städte schaffen auch noch täglich neue Konkurrenz: In keinem Bundesland gibt es so viele Quadratmeter Verkaufsfläche pro Kopf wie in NRW und nirgendwo ist der Leerstand so hoch.

Nicht jedem Händler gefällt die düstere Strategie: Den Münsterländern ist die Aktion zu negativ, sie wollen die schönen Geschäfte anpreisen. Die Aachener wollen mit Jazz-Musik und Straßenfesten KundInnen ziehen, Mönchengladbach will KünstlerInnen werben lassen. Und alles im hellen Tageslicht. JOE