Von Beust stellt sich

Bürgerversammlung mit Bürgermeister morgen Abend in Neuenfelde. Airbus-Chef relativiert Ultimatum an Senat

Ole von Beust (CDU) gibt nach. Morgen Abend will sich der Bürgermeister den EinwohnerInnen von Neuenfelde auf einer „Bürgerversammlung“ stellen. Ab 19 Uhr wollen er und Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) im Konflikt um die Verlängerung der Airbus-Startbahn öffentlich Rede und Antwort stehen.

Damit kommt der Senat nach langem Zögern einer Forderung des Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion und der KlägerInnen gegen die Werkserweiterung nach. Diese fordern sei Wochen eine öffentliche Versammlung zum Thema, von Beust setzte bislang auf Einzelverhandlungen mit den Grundstückseigentümern, die ihre Flächen nicht für den Ausbau der Werkspiste verkaufen wollen. Einem ersten Treffen am Donnerstagabend waren sie deshalb fern geblieben (taz berichtete).

Es gebe „kein Klardatum 31. Oktober“, und schon „gar kein Ultimatum“ an den Hamburger Senat, beteuerte gestern Gerhard Puttfarcken, Chef des Airbus-Werks Finkenwerder. Allerdings werde der Aufsichtsrat des Konzerns Mitte November über den Standort des Auslieferungszentrums für den Riesen-Airbus A380 entscheiden. Dafür sei Planungssicherheit in Hamburg erforderlich, aber es komme, so Puttfarcken, auf den einen oder anderen Tag nach dem nächsten Sonntag „nicht an“.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) sicherte gestern bei einem Besuch im Airbus-Werk dem Hamburger Senat „Unterstützung“ zu. „Ich glaube nicht, dass vier, fünf oder sechs Leute das Recht haben, über die Schicksale von Arbeitnehmern und deren Familien zu entscheiden“, appellierte Simonis an die NeuenfelderInnen. sven-michael veit

Bürgerversammlung: Bundt‘s Gartenrestaurant, Hasselwerderstr. 85, 19 Uhr