Beach-Clubs : Mehr Caipi, bitte!
Das ist schon armselig. Das seit Jahren erzwungene Herumvagabundieren der Beach-Clubs ist das Gegenteil von einem Ruhmesblatt. Inzwischen haben selbst Elbdörfer wie Dömitz ihre Beach-Clubs am Fluss, und die Stadt, in der sie vor Jahren erfunden wurden, versagt auf ihrem angeblich ureigensten Feld – der Standortpolitik.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Sicherlich ist vielen Würdenträgern in Politik und Verwaltung, vor allem im Bezirk Mitte, der gute Wille nicht abzusprechen. Doch auch dieses Mal reicht es nur für eine befristete Notlösung. Für einen Sommer, vielleicht zwei, dann sieht man weiter. Es gibt nicht viele Gewerbetreibende in dieser Stadt, mit denen so umgesprungen wird.
Spreehafen, Entenwerder, Wilhelmsburg oder mit dem Shuttle neben den König der Löwen: Die Suche nach Ausweichquartieren ist lang, unerfreulich und ergebnislos. Auch das Parkdeck hinter den Landungsbrücken ist wenig mehr als ein peinliches Symbol gescheiterten Bemühens.
Zumal solche Strandbars zu einem sommerlichen Genuss beitragen, zur Hebung der innerstädtischen Lebensqualität. So kultig seit Jahrzehnten die Strandperle sein mag, so wenig kann ein wenig citynahes Caipirinha-Feeling schaden.
Zu Hamburg gehöre ein Strand, schwadroniert der Staatsrat. Tolle Erkenntnis. Umsetzung gefälligst bis nächstes Frühjahr.