GEWALTTÄTIGE SPORTLER: WELCHE ROLLE SPIELEN HORMONPROFIL UND DOPING?

Männliche Hormone haben einen positiven Einfluss auf den Aufbau von Muskelmasse – dem man mit Steroiden nachhelfen kann. In vielen Untersuchungen wird ein möglicher Zusammenhang der Hormonprofile von Hochleistungssportlern und Gewalt diskutiert. Auch die Sportsoziologen John Hoberman und Gunter Gebauer sehen in der Biologie eine mögliche Ursache – gerade bei sexuellen Übergriffen. Dem widerspricht der Berliner Hormonforscher (Charité) Christian Strasburger. Der Hormonhaushalt von Leistungssportlern unterscheide sich nicht signifikant von dem der Durchschnittsbürger: „Selbst wenn Sportler durch Zufuhr männlicher Sexualhormone Doping betreiben, führt das in der Regel nicht zu einer Steigerung des Sexualtriebes, da die körpereigene Hormonproduktion dadurch unterdrückt wird. Folge ist z. B. eine Verkleinerung der Hoden und verminderte Spermienzahl.“ JH

Verurteilter Boxer Mike Tyson  FOTO: AP